Die Goldenen Blogger sind der älteste und bekannteste Influencer-Preis in Deutschland. 2007 gegründet, wird er weiter von einem Team aktiver Blogger vergeben. Wie zu erwarten war, findet dieses Jahr die Preisverleihung mit einer Besonderheit statt. Unter den Gründer*innen ist auch Daniel Fiene, dem wir in einem Interview ein paar Fragen zum Thema Preisverleihung während einer Pandemie gestellt haben. Wer sind die besten Blogger*innen Deutschlands 2021? Gab es aufgrund der Pandemie Besonderheiten bei der diesjährigen Nominierung?
Wie kann eine Gala trotz einer Pandemie stattfinden?
Das sind Fragen, die uns brennend interessieren und auch anderen Gründer*innen in der Event-Branche helfen könnten, trotz der Pandemie Veranstaltungen (den aktuellen Regelungen und Verordnungen angepasst) stattfinden zu lassen.
Die besten Blogger, Podcaster, TikToker, Instagramer und Twitterer werden am 26. April 2021 zum 14. Mal in 16 Kategorien ausgezeichnet. Alle Infos zu den Nominierten und den Gewinner*innen findest du auch hier.
Auswirkungen der Pandemie auf Live-Events: Ein Interview zu den Goldenen Bloggern 2021 mit Gründer Daniel Fiene
GoDaddy: Wie bist du zu der Idee der Goldenen Blogger gekommen?
Daniel Fiene: 2001 hatte ich mein persönliches Blog gestartet und bin seitdem von der Social-Media-Welt begeistert. Vor 14 Jahren habe ich zusammen mit Thomas Knüwer und Franziska Bluhm überlegt: Es passieren auch so viele tolle Dinge in der Blog-Welt. Warum würdigen wir das nicht? Zu der Zeit kamen die ersten Dienste auf, mit denen man live Videostreams ins Netz übertragen konnte. Also haben wir im ersten Jahr eine Webcam auf ein Bügelbrett gestellt und uns vom heimischen Sofa gefilmt, wie wir mit der Preisverleihung einen Jahresrückblick gemacht haben. Jedes Jahr sind wir ein Stück gewachsen - für ein paar Jahre haben wir aus einem Second-Hand-Geschäft in Düsseldorf gesendet (wir hatten dann immer tolle Verkleidungen) und seit ein paar Jahren können wir eine richtige Gala in Berlin veranstalten.
Wie werden die jährlichen Nominierungen in den jeweiligen Kategorien bestimmt?
Die Goldenen Blogger sind ein Community-Preis. Das ganze Jahr über kann die Community Projekte vorschlagen. Wir sichten die Projekte und legen dann die Kategorien fest - dabei reflektieren wir auch immer den Zeitgeist der Social-Media-Welt. Über die Gewinner*innen stimmen dann für die meisten Kategorien die Zuschauer*innen im Online-Voting ab. Für einen Teil stimmt auch unsere Academy ab, die aus den Sieger*innen der letzten 13 Jahre besteht. Normalerweise kann bei einigen Kategorien auch unser Saal-Publikum entscheiden, aber das fällt in diesem Jahr leider aus.
Gab es aufgrund der Pandemie Besonderheiten bei der diesjährigen Nominierung?
In diesem Jahr ist uns aufgefallen, dass sich in der Blog-Welt mehr im Bereich Wissenschaft, Kultur und Politik für jüngere Zielgruppen passiert. Das hat auch etwas mit der COVID-19-Pandemie zu tun. Das haben wir auch bei den Nominierungen berücksichtig. Wir vergeben zwei Sonderpreise: Einmal an das NDR Coronavirus-Update, dass die Virologen Christian Drosten und Sandra Ciesek zu Stars machte, und die Wissenschaftsjournalistin Mai Ngyuen-Kim für ihren Youtube-Kanal „Mailab“. Es gibt aber auch viele Web-Projekte, die den Menschen helfen besser mit der schwierigen Situation umzugehen. Deswegen haben wir auch die Kategorien "Beste(r) Lockdown-Tröster*in" und "Beste Comedy" eingeführt.
Wie wichtig ist euch eure Online-Präsenz bzw. eure Social Media-Kanäle im Rahmen der Goldenen Blogger?
Sie sind das Herzstück und halten unsere Community zusammen. Unsere Online-Präsenz ist der Kern: Hier laufen alle wichtigen Informationen zusammen, Interessierte können sich genau informieren, damit wir den Preis so zugänglich wie möglich machen können. Außerdem kann dort abgestimmt und zugeschaut werden. Die Social-Media-Kanäle machen nicht nur die Nominierten und Sieger*innen sichtbar - sie zeigen auch unsere Community. Ich habe in den letzten Jahren immer besonders gemocht, wenn alle auf Instagram und Twitter gepostet haben, dass sie unterwegs nach Berlin waren, um bei der Preisverleihung dabei zu sein. Das hatte was von Klassenfahrt. Aber das fällt in diesem Jahr ja leider aus. Im letzten Jahr fand die Preisverleihung wenige Tage vor dem Lockdown statt - für viele war es das letzte Event, bei dem sie viele Menschen getroffen haben.
Hier verrät dir Daniel Fiene, wie man einen Blog richtig gründen kann.
Wie habt ihr euch mit der Veranstaltung an die Pandemie angepasst?
Schon seit unserer Gründung haben wir live gestreamt - aber schon schnell haben wir die Interaktion mit den Menschen vor Ort geschätzt. Erst mit den Zuschauern in dem Second-Hand-Geschäft und die letzten Jahre mit den rund 200 Zuschauer*innen bei der Gala. Im Vorfeld der Gala haben wir auch immer einen kleinen Empfang für die Nominierten gemacht - dort gab es immer ein großes Hallo und Netzwerken. Auf den persönlichen Kontakt müssen wir ja leider verzichten, aber ich glaube wir können mit unseren Partner*innen trotzdem das beste daraus machen: Wir gehen in ein virtuelles Studio, das für uns drei Gastgeber Abstand untereinander aber dennoch Nähe zur Community ermöglicht, da wir alle aus ihren Küchen und Wohnzimmern zuschalten können. Außerdem können wir für jede Kategorie erstmals eine eigene bunte Welt zeigen. Wir werden in eine Zuckerwelt und die dunklen Gassen des Internets reisen. Riesige Internet-Katzen und bekannte Internet-Memes werden auch zu sehen sein.
Was war dabei eine der größten Hürden?
Mal zugegeben: Wir sind ja alle etwas Zoom-Müde. Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir trotzdem ein schönes Event auf die Beine stellen können. Ich glaube die größte Herausforderung ist, die Vorteile von Vor-Ort-Events in die digitale Welt zu übertragen. Ein bunter Livestream reicht da nicht aus. Für unsere Nominierten machen wir deswegen auch einen virtuellen Empfang auf Wonder.me, sodass sie auch in kleinen Gruppen sich austauschen können. Hinterher schalten wir sie via Zoom in die Preisverleihung. Damit die Gala-Atmosphäre auch zu Hause entsteht, bekommen die Nominierten und unsere VIP-Zuschauer*innen ein Paket nach Hause geschickt: Mit kleinen Goodies, aber auch mit einem kleinen Dinner und Spaß im Glas. Ich glaube, dass es wichtig ist bei digitalen Events ein gemeinsames haptisches Erlebnis zu haben — ein gemeinsames Essen hilft da sehr.
Worin liegen die Vorteile eines Hybrid-Events gegenüber eurer jährlichen Gala?
Wir waren die letzten Jahre sehr glücklich, dass die meisten Nominierten extra zur Verleihung nach Berlin gekommen sind. Unser digitales Konzept ermöglicht aber noch mehr Personen, bei der Preisverleihung dabei zu sein. Darüber haben sich viele Nominierte gefreut. Außerdem bekommt das Online-Voting mehr Gewichtung, weil die Saal-Votings ausfallen. In diesem Jahr können die Online-Zuschauer*innen über so viele Kategorien wie noch nie abstimmen. Deswegen räumen wir dem Online-Voting auch mehr Zeit an. Es kann nicht nur während der Preisverleihung abgestimmt werden, sondern wir starten es schon am Wochenende vorher. Wir entwickeln uns jedes Jahr etwas weiter und ich kann mir gut vorstellen, dass wir das beibehalten.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Durchführung eines Hybrid-Events?
Ich glaube hybride Events müssen sich besser erklären. Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie unsere Preisverleihung in diesem Jahr stattfindet. Selbst bei einem simplen Ablauf eines digitalen Events gibt es viel Erklärungsbedarf. Auch wenn wir seit einem Jahr viele Stunden pro Woche in Video-Meetings verbringen, sind die ganzen Tools noch nicht immer selbsterklärend. Wie wechsele ich die Breakout-Rooms in Zoom? Wie ändere ich meine Kamera in Wonder.me? Wie kann für mein Projekt abgestimmt werden? Ich glaube in diesem Jahr bekommen unsere Nominierten mehr Post als sonst von uns. Wir haben auch ein kleines Erklärvideo aufgenommen, indem wir den Ablauf des Abends erklären. Auch haben wir immer ein Auge auf alle Fragen, die uns via Instagram, Twitter und Facebook erreichen. Am Ende werden wir aber bestimmt feststellen, dass wir einige Punkte noch besser hätten erklären können. Eine gute Kommunikation ist für Veranstalter von digitalen Events die größte Challenge.
Wir wünschen Daniel Fiene und dem gesamten Team um die Goldenen Blogger ganz viel Erfolg beim Event!
Zum Interviewten:
Daniel Fiene ist Journalist mit dem Schwerpunkt Medienwandel und Digitalisierung. Im letzten Jahr hat er bei ThePioneer das TechBriefing entwickelt und betreut - ein Podcast und Newsletter. Davor war Daniel Fiene 13 Jahre bei der Rheinischen Post Mediengruppe. Los ging es beim Radio - zuletzt war er Head of Audience Engagement bei der Rheinischen Post. Jetzt hat Daniel Fiene ein Startup mit dem Namen „Was mit Medien“ gegründet. Seit dem Campusradio hat er den Medien-Podcast gemacht, von 2012 bis zum letzten Herbst lief dieser bei Deutschlandfunk Nova. Nachdem das Projekt aufgrund von Sparmaßnahmen eingestampft worden ist, wird der Podcast mittlerweile selbstständig weitergeführt - Hallo Creator Economy!
GoDaddy sponsert bereits stolz im vierten Jahr in Folge das Event rund um die Goldenen Blogger.
GoDaddy und die Goldenen Blogger:
GoDaddy x Goldene Blogger 2020
GoDaddy bei den Goldenen Blogger Awards in Berlin (2019)
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