Lustiges Bild, noch lustigerer Text, ein viraler Hit nach dem anderen: Das Internet lebt von Memes als pointierte Form von Witz und Gesellschaftskritik. Das ruft auch viele Unternehmen auf den Plan, die mit Memes ihre Social-Media-Strategie aufwerten wollen. Kann das funktionieren? Und was musst du beachten, wenn du Memes nicht nur zum Spaß einsetzen willst?
Was versteht man unter einem Meme?
Nach einem Sportunfall mit Augenklappen-Tragepflicht schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz unter einem Foto von sich beim Nachrichtendienst X „Wer den Schaden hat … Bin gespannt auf die Memes.“ Dieser Aufruf fasst die Funktion von Memes perfekt zusammen:
- Fotos, Kurzvideos oder GIFs werden aus dem Zusammenhang gerissen, (leicht) bearbeitet und mit einem witzigen, spöttischen oder kritischen Text versehen.
- Gute Memes sind lustig, pointiert, bringen aktuelle Themen auf den Punkt und werden sofort verstanden. Das macht sie zur ureigenen Form von Satire auf Social Media.
Meme-Klassiker wie „Distracted Boyfriend“ oder „Disaster Girl“ können mit Kommentaren in jeder Sprache versehen werden und funktionieren universell. Sie stehen inzwischen sogar als Sinnbild für ein bestimmtes Gefühl – in diesem Fall Eifersucht oder diabolische Freude am Chaos.
Memes erstellen & einsetzen: Worauf muss ich achten?
Satire gilt nicht umsonst als eine der schwersten Formen des Humors: Sie muss ohne weitere Erklärungen sofort zünden. Dasselbe gilt für Memes. Willst du sie als Teil deiner Social-Media-Strategie einsetzen, brauchst du vier grundsätzliche Zutaten:
- ein aktuelles oder für dein Business relevantes Thema
- ein Bild, GIF oder Kurzvideo, das die Stimmung hinter dem Thema verdeutlicht
- einen lustigen Text, der mit Gegensätzen, Übertreibungen, Untertreibungen usw. spielt
- einen Meme-Generator oder ein Bildbearbeitungsprogramm
In Sachen Meme-Vorlage musst du das Rad nicht neu erfinden: Mit Evergreens wie dem „Drake Meme“, „Doge“ oder „Success Kid“ sprichst du praktisch jede Zielgruppe an – ob sie nun im Facebook-Alter ist oder bei TikTok mitmischt.
Viel wichtiger ist, was du damit sagen willst.
Für einfache Produkt- oder Dienstleistungswerbung sind Memes eher ungeeignet, da sie schnell als plumper Versuch erkannt werden, etwas zu verkaufen. Kannst du aber eine aktuelle Schlagzeile oder ein Thema aus Popkultur und Gesellschaft mit deinem Angebot verbinden, solltest du die Meme-Gelegenheit ergreifen.
Achtung! Bei heiklen Themen wie Politik muss die Pointe wirklich sitzen. Einer der wenigen Könner auf diesem Gebiet ist der Autoverleiher Sixt – auch wenn er sich mit einigen Meme-basierten Kampagnen schon öfter Ärger eingehandelt hat.
Wo finde ich Meme-Templates?
Gibst du „Meme Templates“ oder „Meme Vorlagen“ in deine Suchmaschine ein, findest du unzählige Treffer. Eine gute Anlaufstelle, um kreative Memes mit einem Meme-Generator zu erstellen, ist zum Beispiel imgflip.
Hier kannst du bekannte Vorlagen mit einem neuen Text versehen oder eigene Fotos und Meme-Templates hochladen. Allerdings werden die Ergebnisse in der kostenlosen Version mit einem Wasserzeichen versehen – wie bei praktisch allen Meme-Generatoren.
Willst du das umgehen, kannst du Meme-Templates selbst in Photoshop oder anderen Bildbearbeitungsprogrammen erstellen. Achte dabei auf vier Basics:
- Bildmaterial mit ruhigem Hintergrund und einer oder wenigen Figuren
- Bildformat passend zur Plattform (etwa 1.080 px x 1.080 px bei Instagram)
- Schriftart wie Impact (klassischer Meme-Font in Weiß mit schwarzem Rand)
- Schriftgröße auch gut auf kleinen Bildschirmen lesbar
Achtung! Rechtlich gesehen stellen viele Memes eine Verletzung des Urheberrechts dar. Vor allem, wenn es sich um aktuelles journalistisches Bildmaterial, eine Person des öffentlichen Rechts oder Snippets aus Videos handelt.
Zwar entsteht mit der Verwandlung in ein Meme ein neues Werk. Allerdings ist die juristische Lage hier nicht so grau, wie im Business-Zusammenhang gern behauptet wird. Mit Stockfotos bist du auf der sicheren Seite – mit eigenem Material erst recht.
Zusammenfassung
Ein virales Meme ist der Heilige Gral jeder Social-Media-Strategie – und genauso selten. Wenn dir die zündende Idee für ein gutes Meme fehlt, bleib lieber authentisch: Mit einer stilvollen Website, gut gepflegten Social-Media-Auftritten und dem Auge für deine Zielgruppe gewinnst du immer.
Titelmotiv: Photo by Luke Jones on Unsplash