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Wie macht man sich als SEO-Profi selbstständig?

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Wolf-Dieter Fiege
Titelmotiv: Wie macht man sich als SEO-Profi selbstständig?

SEO-Experten sind gefragter denn je! Denn Suchmaschinenoptimierung (Search-Engine-Optimization, SEO) ist für Unternehmen unterschiedlicher Größen und aller Branchen längst ein zentraler wirtschaftlicher Faktor. Wenn auch du „ein Stück von diesem Kuchen abbekommen“ möchtest und dich fragst, wie du dich als SEO-Profi selbstständig machen kannst, haben wir in diesem Artikel alle Informationen für dich, die du für den Anfang brauchst. So viel schon an dieser Stelle: Es bedarf durchaus mehr als eine fundierte SEO-Expertise.

In unserer zunehmend digitalen Welt bilden Google, Bing und Co. für immer mehr Menschen den ersten Anlaufpunkt, wenn es darum geht, Probleme zu lösen oder Wünsche zu erfüllen. Das gilt sowohl im privaten Umfeld als auch im Business. Für Firmen, die in den wichtigsten Suchkontexten ihres Geschäftsbereichs ganz oben mitranken, ergeben sich daraus enorme Verkaufspotenziale. Gleichzeitig stehen sie mehr und mehr unter Druck, für eine entsprechend gute Sichtbarkeit zu sorgen, um langfristig am Markt bestehen zu können. Kombiniert mit der Tatsache, dass effektive Suchmaschinenoptimierung sehr anspruchsvoll ist, bedeuten diese Bedingungen „goldenen Boden“ für diejenigen, die betreffende Dienstleistungen anbieten.

Was macht ein selbstständiger SEO-Experte genau?

Als SEO-Experte bzw. SEO-Freelancer bist du ein selbstständiger Dienstleister, der vor allem Unternehmen dabei unterstützt, mit ihren Web-Angeboten in den für ihren Geschäftsbereich relevantesten Suchkontexten auf die vordersten Plätze zu gelangen. Die Maßnahmen beziehen sich auf die organischen, nicht bezahlten, Suchergebnisse.

Um maximale Erfolge erzielen zu können, ist eine ganzheitlich ausgerichtet und fortlaufende SEO in aller Regel unabdingbar. Du musst demnach vielfältige Arbeiten übernehmen, die das gesamte Spektrum der Suchmaschinenoptimierung abdecken, und arbeitest oft langfristig mit deinen Kunden zusammen. Deine Tätigkeit schließt neben konkreten SEO-Aufgaben rund um Content, Keywords, Meta-Daten, Backlinks, PageSpeed sowie Analysen, Reportings etc. auch organisatorische Belange ein. In manchen Fällen agieren selbstständige SEO-Profis als Projektkoordinatoren, die mehrere Beteiligte eines SEO-Projekts anweisen müssen.

SEO-Experten arbeiten häufig komplett auf eigene Faust, also mit einem individuellen Firmensitz und eigenem Kundenkreis. Es besteht auch die Möglichkeit, fest mit größeren Agenturen oder anderen Firmen zu kooperieren. Ganz an der Basis bestehen zwei Optionen für die Ausrichtung deiner Leistungen – du kannst als SEO-Berater Geld verdienen oder dich als praxisorientierter SEO-Profi selbstständig machen.

  1. SEO-Berater: Als SEO-Berater oder SEO-Consultant unterstützt du Unternehmen bei der strategischen Abstimmung ihrer Suchmaschinenoptimierung und leitest entsprechende Projekte. Selbstständige SEO-Berater sind oft in größeren Unternehmen oder Agenturen tätig. Sie brauchen viel Erfahrung, um die oft hohen Ansprüche ihrer Kunden angemessen bedienen zu können.
  2. Praxisorientierter SEO-Profi: Der praxisorientierte SEO-Experte ist ebenfalls dafür zuständig, Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung zu planen – er setzt sie daraufhin zudem um. Mit dieser Ausrichtung beginnen die meisten SEO-Profis ihre Selbstständigkeit. Du arbeitest in einer solchen Position häufig mit kleineren Unternehmen zusammen, kannst aber ebenso Aufträge von Agenturen bekommen. Die Weiterentwicklung zum SEO-Berater ist für viele ein logischer Schritt.

Diese geschäftlichen und rechtlichen Bedingungen solltest du erfüllen

Muss du eine bestimmte Qualifikation mitbringen, um dich SEO-Profi nennen zu dürfen? Die kurze Antwort lautet: nein! Die Berufsbezeichnung ist – genauso wie die des SEO-Beraters oder des SEO-Experten – nicht geschützt. Du bist demnach in der Ausrichtung deiner Geschäftsbezeichnung und deiner Leistungen fast vollkommen frei. Selbstverständlich musst du das jeweils passende Know-how mitbringen, um verlässlich und letztlich erfolgreich Suchmaschinenoptimierung für Kunden betreiben zu können. Denn wenn du beispielsweise SEO-Consulting mit Projektkoordination anbietest und du deine Termine durch fehlende Management-Expertise nicht einhältst, kann dich das durchaus in (rechtliche) Schwierigkeiten bringen. Solche oder ähnliche Fehler sind unbedingt auszuschließen. Ansonsten wird deine Selbstständigkeit nicht von Dauer sein.

Als Selbstständiger oder Selbstständige solltest du zudem immer über ein möglichst breites Business-Verständnis verfügen. Je mehr du über Steuern, Versicherungen, Markt, juristische Feinheiten etc. deiner Branche weißt, desto sicherer arbeitest du und desto effizienter kannst du auch mit oft geschäftswichtigen Partnern wie Steuerberatern oder Werbeprofis kooperieren.

Oftmals Gewerbeanmeldung nötig

Leider fällt die Tätigkeit des SEO-Experten nicht eindeutig in den Bereich der freien Berufe. Was wiederum bedeutet, dass in vielen Fällen ein Gewerbe angemeldet werden muss. Das macht die Sache etwas komplizierter und zudem entfallen gewisse Vorzüge, die Freiberufler haben. Allerdings besteht die Möglichkeit, SEO-Dienstleistungen auch als Teil einer anerkannten freiberuflichen Arbeit anzubieten. So ist Content in der Suchmaschinenoptimierung ein zunehmend wichtiger Faktor. Ohne gute Texte, Bilder, Infografiken etc. geht kaum noch etwas. Bist du zum Beispiel Texter, kannst du als freiberuflicher Journalist eingestuft werden und deine Kernarbeit mit SEO-Services verbinden.

Ob das für dich eine Option bzw. rechtlich einwandfrei ist, muss allerdings in genauem Bezug auf deine Voraussetzungen individuell ausgelotet werden. Falls du tatsächlich als Freiberufler durchgehst, lass dir diesen Status am besten vom Finanzamt bestätigen. Du solltest dir dazu in jedem Fall Rat von einem Sachverständigen einholen – etwa von einem Steuerberater oder von einem erfahrenen Gründer-Consultant. Um das noch einmal zu verdeutlichen: Wir liefern dir an dieser Stelle nützliche Tipps, die aber keine professionelle Beratung ersetzen!

Wenn du SEO-Freelancer werden möchtest, musst du dich auf gewisse Kosten einstellen

Für die Ausübung der Tätigkeit eines SEO-Profis brauchst du grundsätzlich nicht viel. Neben deinen fundierten Fachkenntnissen sind ein Computer mit schneller Internetverbindung und typische Tools die zentralen Komponenten. Du bekommst schon durch eine vergleichsweise geringe Investition eine absolut brauchbare Ausstattung. Spezielle Geschäftsräume sind nicht erforderlich – die meiste Arbeit erfolgt sowieso beim Kunden oder online.

Dennoch musst du dich auf nicht unerhebliche Aufwendungen gefasst machen. Erst einmal benötigst du eine professionelle und natürlich SEO-optimierte Website. Letzterer Punkt dürfte kein Problem für dich sein, aber längst ist nicht jeder SEO-Experte auch ein guter Webdesigner. Ein Profi, der dich bei der Erstellung deiner Internetpräsenz unterstützt, kann schnell mehrere tausend Euro kosten. Das Webhosting muss meistens monatlich bezahlt werden.

Darüber hinaus ist die Gewerbeanmeldung nicht gratis. Bei einer Selbstständigkeit sind zudem immer spezifische Versicherungen sinnvoll – besonders eine Betriebs- oder Media-Haftpflicht. Damit kommen schnell mehrere hundert Euro pro Jahr zusammen. Und dann sind da noch die Steuern, die bei der Betrachtung der Geschäftsaufwände ebenfalls nicht unter den Tisch fallen dürfen. In diesem Zusammenhang solltest du das Gespräch mit einem erfahrenen Steuerberater suchen. Dieser Experte klärt dich nicht nur über deine Pflichten auf, sondern kann auch Sparpotenziale erkennen.

Frage dich am Ende, wie viele Kunden du brauchst, um deine Fixkosten zu decken und zudem genug für deinen Lebensunterhalt zu verdienen? Als selbstständiger SEO-Profi musst du glücklicherweise nur vergleichsweise wenig Kapital einbringen, was die Hürden einer Geschäftsaufnahme stark senkt.

Wie ist der Markt für SEO-Profis?

Statistiken belegen unter anderem, dass 53 Prozent der Verbraucher vor einer Anschaffung über eine Suchmaschine nach passenden Informationen oder Angeboten schauen. Im B2B-Bereich bemühen sogar 71 Prozent der Interessierten zuerst eine Suchmaschine, wenn es darum geht, Käufe zu tätigen. Insgesamt werden satte 53 Prozent des gesamten Website-Traffics über Suchmaschinen generiert und 95 Prozent des Such-Traffics gehen auf die erste Seite der Suchergebnisse! Die organische Suche ist dabei für 40 Prozent des Umsatzes verantwortlich. Nicht zuletzt gilt Suchmaschinenoptimierung als das Marketing-Mittel mit dem höchsten ROI (Return-on-Investment). Außerdem investieren sogar bereits 74 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in SEO. Bei größeren Firmen und Konzernen ist die Quote noch deutlich höher.

In Anbetracht dieser Zahlen, dürfte schnell klarwerden, dass Suchmaschinenoptimierung für Unternehmen heute absolutes Pflichtprogramm ist. Das allein verschafft schon ausgezeichnete Marktbedingungen für SEO-Profis. Hinzukommt: Suchmaschinenoptimierung ist immer ein komplexer und langfristiger Prozess, woraus sich für Selbstständige gleich mehrere Vorteile für eine gute Auftragslage ergeben.

Zum einen können viele Unternehmen – selbst dann, wenn sie SEO-erfahrene Mitarbeiter im Team haben – nur sehr selten alle To-dos inhouse leisten und zudem kaum mit den SEO-Entwicklungen schritthalten. Zum anderen sind Kundenbeziehungen üblicherweise von Dauer – denn Suchmaschinenoptimierung braucht in jedem Fall Zeit und eine kontinuierliche Betreuung bzw. Verbesserungen, damit sie maximale Erfolge bringen kann. SEO-Experten führen regelmäßige Analysen durch, überarbeiten Strategien und passen betreffende Maßnahmen an. Mithilfe von Reportings halten sie ihre Kunden über sämtliche Tätigkeiten und Erfolge transparent auf dem Laufenden.

Der Business-Plan als Startpunkt für deine Selbstständigkeit als SEO-Profi

Es gibt diverse Gründe und taktische Ansätze für den Schritt in die Selbstständigkeit. Aber ganz gleich, wie du vorgehst – du solltest als Basis für einen effizienten, sicheren Einstieg unbedingt einen Business-Plan erstellen. Dafür bietet das Netz zahlreiche Vorlagen. Diese sind allerdings oft sehr detailliert und berücksichtigen auch Aspekte, die für dein Geschäft gar nicht relevant sind. Meistens reicht es, ein formloses Dokument aufzusetzen, in dem alle relevanten Punkte übersichtlich aufgeführt werden.

Den Anfang macht normalerweise eine Standort- und Konkurrenzanalyse. Eine solche Betrachtung ist sehr wichtig, damit du dein Angebot strategisch klug bzw. mehrwertorientiert platzieren kannst. Schau, was deine Mitbewerber anbieten und mache es besser. Schreibe deine Ideen auf und führe sie zweckmäßig weiter.

Lege des Weiteren klare Ziele für deine Unternehmung fest und prognostiziere dein Wachstum sowie deine Expansion für die nächsten fünf Jahre in klaren Schritten. Definiere benötigte Marketing-Aktivitäten. Prüfe, welche geschäftswichtigen Aufgaben du selbst übernehmen kannst und was du abgeben musst. In den Business-Plan gehören generell auch abzusehende Kosten und Ausgaben, mit denen wir und oben bereits beschäftigt haben.

Nachweisliche Expertise und kluges Eigen-Marketing als Must-haves

Du brauchst zwar keine spezifische Ausbildung, um dich SEO-Experte nennen zu dürfen, dennoch solltest du natürlich ein möglichst breites und praxissicheres Know-how auf dem Gebiet vorweisen, wenn du damit Geld verdienen möchtest. Deine Expertise musst du vor allem online in ein ideales Licht stellen. Informationen zu Ausbildung und Werdegang (vielleicht innerhalb von namhaften Unternehmen oder Agenturen) haben zwar einen gewissen Bewerbungscharakter, machen richtig verpackt, aber ordentlich Eindruck. Schaffe über eine professionelle Website mit mehrwerthaltigem Content Vertrauen und bilde deine Autorität aus. Als SEO-Profi weißt du, wie wichtig diese Faktoren auch für die Rankings deiner eigenen Pages sind.

Gib dich seriös, transparent und nahbar. Mache Versprechen, die du in deinen Leistungen hältst. Bediene alle Kanäle im Web, in denen sich deine Zielgruppe bevorzugt aufhält und spreche diese aktiv, aber subtil an. Wie du weißt, suchen die meisten Interessierten zunächst im Internet nach passenden Angeboten zur Lösung von Problemen oder zur Erfüllung von Wünschen. Das gilt auch beim Bedarf von SEO-Diensten.

Vermittle eine kostenlose Erstberatung, betreibe Lead-Generierung und versuche generell, mit Interessierten in Kontakt zu kommen. Hast du erst einmal „einen Fuß in der Tür“ und weißt du zu überzeugen, ist der Weg zum Abschluss nicht mehr weit. Nicht zuletzt gilt es für dich, immer weiter an deinen Kompetenzen zu feilen. Bilde dich fort und mache deine Expertise durch entsprechende Auszeichnungen und Siegel für deine Kundschaft sichtbar. Referenzen auf deiner Website und Bewertungen von zufriedenen Kunden wirken oft Wunder.

Was verdient ein selbstständiger SEO-Experte?

Das ist nicht pauschal zu sagen. Als Selbstständiger teilst du dir deine Arbeit grundsätzlich individuell ein. Je mehr Aufträge du annimmst und schaffen kannst, desto größer werden deine Einnahmen. Pro Kunde verdienen erfahrene SEO-Profis durchaus eine vierstellige Summe pro Monat. Im letzten Satz wird ein wichtiger Knackpunkt genannt: Es kommt in puncto Bezahlung nämlich wesentlich darauf an, wie versiert du als SEO-Experte bist, sprich wie lange du den Job schon machst, welche Referenzen du hast und welche Erfolge du vorweisen kannst. Als Top-Autorität deiner Branche sind die Verdienstgrenzen nach oben weit offen.

Die Frage, die sich dir als Einsteiger nun wahrscheinlich stellt, ist: Wie viel kann ich für meine Leistungen verlangen? Selbstständige SEO-Profis werden normalerweise auf Honorarbasis pro Arbeitsstunde oder über vorher vereinbarte Projekttarife bezahlt. Erstere Variante ist für den Anfang besonders gängig. Um zu erkennen, welcher Preis für dich am sinnvollsten ist, solltest du deine Top-Mitbewerber unter die Lupe nehmen und deren Angebote sowie Erfahrungen mit deinen vergleichen. Du wirst sehen, dass Stundentarife zwischen 50 und 120+ Euro am weitesten verbreitet sind.

Kalkuliere daraufhin klug: Für neue SEO-Experten ist es sehr wichtig, erst einmal einen Kundenstamm aufzubauen. Es kann sich in diesem Zusammenhang lohnen, anfangs etwas weniger zu verlangen. Wenn du deine Partner dann überzeugst, werden sie bereit sein, zukünftig mehr zu bezahlen. Verkauf dich aber niemals unter Wert. Bist du zu günstig, kommen bei Interessierten schnell Zweifel an deinem Können auf.

Wie macht man sich als SEO-Profi selbstständig? - Fazit

Der Schritt in die Selbstständigkeit als SEO-Profi will gut überlegt sein. Für einen sicheren und erfolgversprechenden Einstieg gilt es eine Menge zu beachten: Du musst dir deiner Aufgaben bewusst sein, typische unternehmerische bzw. rechtliche Bedingungen erfüllen, gewisse Kosten berücksichtigen, den Markt verstehen, dein Business genau planen, dich bestens verkaufen und deine Preise klug kalkulieren. Genau dafür solltest du durch das Lesen dieses Artikels ein festes Wissensfundament haben, auf dem du dein Geschäft aufbauen kannst. Es empfiehlt sich dennoch, Rat von einem Steuerberater und/oder einem spezialisierten Gründer-Consultant einzuholen. Übrigens: Du bist mit den vermittelten Informationen auch für eine Zusammenarbeit mit diesen Experten bestens gewappnet.

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Gastbeitrag von Philipp Nessmann:

Philipp Nessmann hat sich in seiner über 17 Jahre andauernden Laufbahn als Webdesigner auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) spezialisiert. Seine Stärke liegt in einer pragmatischen und technisch versierten Herangehensweise, wobei er ein besonderes Augenmerk darauflegt, Websites so zu optimieren, dass sie nicht nur bei Suchmaschinen gut abschneiden, sondern auch zum Erfolg und Umsatzsteigerung von Unternehmen beitragen. Er besitzt das Talent, SEO-Strategien auf die spezifischen Anforderungen und Ziele eines Unternehmens zuzuschneiden und erfolgreich zu implementieren.

Titelmotiv: Photo by NordWood Themes on Unsplash

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