Wie findest du deine IP-Adresse?

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GoDaddy Deutschland Content Team

Sobald dein Computer, Smartphone, Tablet oder ein anderes Gerät mit dem Internet verbunden ist, erhält es eine IP-Adresse. IP steht für Internet Protocol und ist eine Kombination aus Ziffern, Zeichen und Buchstaben, mit der dein Gerät eindeutig im Internet identifiziert wird.

IP-Adressen: Das Wichtigste in Kürze

  • Früher wurde hauptsächlich IPv4 genutzt, aber da die Anzahl der Geräte pro Nutzer stetig wächst, kommt inzwischen immer häufiger das neuere IPv6-Protokoll zum Einsatz.
  • Es gibt interne und externe IP-Adressen.
  • Öffentliche IP-Adressen können viele Informationen über Nutzer preisgeben, lassen sich aber mit VPN oder Proxy-Servern schützen.

Meine IP-Adresse – was ist das?

Es gibt zwei verschiedene Protokolle, nach denen die IP-Adressen im Internet vergeben werden.: IPv4 und IPv6. Allerdings ist IPv4 veraltet und wird immer seltener verwendet. Der Adressraum bietet schlicht nicht genügend freie Plätze.

Die IP-Adresse IPv4 und IPv6 im Vergleich:

IPv4IPv6
Dieses Protokoll vergibt IP-Adressen nach dem Schema 123.456.789.012 – das sind 32 Bit bzw. 4.294.967.296 mögliche Geräte. Das klingt im ersten Moment zwar viel, aber 2019 gab es 4,54 Milliarden Internetnutzer. Und es nutzt nicht jeder nur ein einzelnes Gerät. Denke mal an sich und zähle für dich durch. Ein Computer und ein Smartphone sind schon Standard. Da sich die Anzahl immer weiter erhöht, musste Abhilfe geschaffen werden. Das IPv6-Protokoll wurde daher erfunden.Mit dem IPv6-Protokoll sind 340 Sextillionen IP-Adressen möglich. Das sollte für die nächsten Jahre reichen. Die Adresse sieht hier etwas anders aus, und zwar eher so: 2003:dc:7700:3d00:cdb1:c644:e2bd:bbd5. Durch die Verwendung von Buchstaben und Zahlen ist ein wesentlich größerer Adressraum möglich.

Wie lautet meine IP-Adresse? Wo und wie finde ich sie?

Hier unterscheiden wir interne und externe IP-Adressen. Externe IP-Adressen werden an Server oder Router vergeben. Auch Smartphones und Laptops zählen dazu, wenn du beispielsweise unterwegs bist und dich ins Internet einwählst.

Interne IP-Adressen werden von Servern und Routern vergeben, wenn sich Geräte damit verbinden. Dein Smartphone hat also eine interne IP, wenn du dich in einem WLAN befinden, und eine externe, wenn du unterwegs bist.

Gut zu wissen: Jeder Internetanbieter hat einen bestimmten IP-Adressenbereich, aus dem Adressen an die eingewählten Geräte verteilt werden. Wenn sich dein  Router mit dem Internet verbindet, erhält er eine externe IP-Adresse. Egal, wie viele Geräte mit dem Router verbunden sind.

Mit dem Router können andere Geräte per Kabel oder WLAN verbunden werden. Smart-TVs oder Spielekonsolen werden normalerweise per Kabel angeschlossen. Smartphones, Laptops und Tablets eher per WLAN. Alle Geräte, die am Router angeschlossen sind, erhalten interne IP-Adressen.

Geräte mit internen IP-Adressen können sich untereinander verständigen und ein internes Netzwerk aufbauen. Darin kannst du Dateifreigaben erstellen, damit sich PCs untereinander einfach Dateien schicken können, ohne auf externe Clouddienste zugreifen zu müssen. So erhält in immer mehr Haushalten ein eigener kleiner Server einen Platz, auf dem Videos, Urlaubsbilder und vieles mehr gespeichert werden. Innerhalb des Netzwerks bekommt auch er eine IP-Adresse und die anderen Geräte können darauf zugreifen.

Der Zugriff von außen ist durch den Router geschützt. Eine Firewall verhindert den Zugriff. Das liegt unter anderem daran, dass von außen ausschließlich der Router sichtbar ist. Nur dieser hat eine externe IP. Und solange du keine besonderen Einstellungen wie Port-Weiterleitungen im Router vornimmst, bleibt das auch so.

IP-Adresse herausfinden – wie geht das? Tool-Tipps

Die interne IP-Adresse lässt sich auf verschiedene Arten herausfinden.

Interne IP-Adresse herausfinden (Windows 11)

Unter Windows 11 gehst du folgendermaßen vor:

  1. Klicke auf Start und dann auf Einstellungen.
  2. Wähle Netzwerk und Internet aus.
  3. Klicke auf dein Netzwerk (WLAN oder Ethernet).
  4. Unter Eigenschaften findest du deine IPv4-Adresse.
Interne IP-Adresse herausfinden (Windows 10)

Auf Windows 10-Computern öffnest du die Netzwerk- und Interneteinstellungen.

  1. Klicke mit der rechten Maustaste auf das Netzwerk- oder WLAN-Symbol in der Taskleiste.
  2. Wähle Netzwerk- und Interneteinstellungen.
  3. Klicke auf Eigenschaften bei deiner aktiven Verbindung.
  4. Scrolle nach unten, bis du die IP-Adresse siehst.

Im nächsten Fenster scrollst du weiter nach unten, dort werden dir einige IP-Adressen angezeigt.

Hier sehen wir, dass der Router, in diesem Fall eine Fritz!Box, IPv4- und IPv6-Adressen an den PC vergeben hat. Diese Zuweisung kommt automatisch, was bei normalen PCs oder Smartphones vollkommen ausreicht.

Eine feste Zuweisung wäre nur notwendig, wenn es sich um einen Server handelt, der auch von außen erreichbar sein muss. Und selbst das lässt sich mit den meisten Routern umgehen.

Alternativ kannst du die Eingabeaufforderung nutzen, um deine IP-Adresse zu ermitteln.

IP-Adresse per Eingabeaufforderung (Windows)

  1. Gib unter Start im Suchfeld den Befehl cmd ein.
  2. In der Eingabeaufforderung gibst du ipconfig ein.
  3. Suche nach IPv4-Adresse – hier findest du deine interne IP.

Interne IP-Adresse herausfinden (MacOS)

  1. Gehe in die Systemeinstellungen und klicke auf Netzwerk.
  2. Deine aktiven Netzwerkverbindungen werden in Grün angezeigt.
  3. Im Detailbereich siehst du deine IP-Adresse.

Deine externe IP-Adresse findest du über Webseiten wie wieistmeineip.de. Beim Aufruf der Seite wird deine IP-Adresse abgefragt, was übrigens jeder Server macht. Im Gegensatz zu anderen Servern, die deine Daten speichern, zeigt wieistmeineip.de deine Adresse an, unter der dein Router erreichbar ist.

Neben der öffentlichen IPv4- und IPv6-Adresse erhält der Server noch weitere Daten, zum Beispiel über dein Betriebssystem, welchen Browser du verwendest und von wo aus du dich einwählst. In diesem Fall wird nur „Deutschland“ angezeigt, allerdings kann dies noch weiter eingegrenzt werden.

IP-Adresse verbergen: Warum und wie funktioniert es?

Mit der öffentlichen IP-Adresse kann dein Standort recht genau eingegrenzt werden. Außerdem lassen sich über bestimmte Server auch Spuren verfolgen, wo du bereits warst. Und aus den Cookies, das sind kleine Textdateien auf deinem PC; die von Webseiten erstellt werden, kann die Webseite auch auslesen, welche Seiten du häufig besuchst und so Rückschlüsse auf dein Privatleben ziehen.

Wenn du das einschränken möchtest, stehen dir verschiedene Wege zur Verfügung, deine IP-Adresse zu verstecken.

Die häufigste Methode sind sogenannte VPNs (Virtuelle Private Netzwerke). Sie installieren ein kleines Programm auf Ihrem PC und verbinden sich darüber zuerst mit einem Server, der auch in anderen Ländern stehen kann. Wenn du eine Webseite besuchst, wird zunächst eine Verbindung zu diesem Server hergestellt und anschließend von diesem die Webseite abgerufen.

Die Daten der Webseite werden an deinen Computer weitergeleitet und du bemerkst höchstens, dass die Geschwindigkeit etwas geringer ist als sonst. Für die Webseite bist du allerdings unsichtbar, weil diese nur mit dem VPN-Server kommuniziert.

Eine weitere Methode sind Proxy-Server. Diese wurden ursprünglich erfunden, um Webseiten zwischenzuspeichern. Wenn wir in Deutschland eine Webseite aus den USA aufrufen, war es früher wesentlich schneller, einen Proxy-Server zu verwenden. Dieser ruft die Daten aus den USA schnell ab und speichert sie.

Im Gegensatz zu VPNs, bei denen du dich üblicherweise registrieren musst, sind Proxys anonym und jeder kann einen zur Verfügung stellen. Das ist allerdings auch unsicherer, denn du weißt nicht, welche Daten über dich gespeichert werden. VPNs verwenden eine verschlüsselte Verbindung, Proxy-Server nicht.

Eine dritte Möglichkeit wäre die Nutzung des Tor-Browsers. Dieser Browser stellt eine Verbindung zu einem sicheren Netzwerk ohne Rückverfolgung her. Die genaue Funktion erfährst du auf der Webseite – wichtig ist jedenfalls, dass über den Tor-Browser deine IP nicht sichtbar ist, und auch Webseiten-Bestandteile geblockt werden, die deinen PC ausspionieren.

Fazit

Deine IP-Adresse ist notwendig, etwa wie eine Telefonnummer für dein Smartphone. Aber sie kann auch viel über sie preisgeben. Mit dem richtigen Hintergrundwissen und etwas Vorsicht kannst du dich gut schützen und so etwas sorgenloser surfen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema:

Welche IP-Adresse hat mein Router beim Zugang zum Internet?

Die lokale IP-Adresse deines Routers findest du normalerweise im Handbuch oder auf der Unterseite des Geräts. Wenn du mit dem Router verbunden bist, kannst du sie auch direkt anzeigen lassen:

  • Windows: Öffne die Kommandozeile und gib ipconfig ein.
  • Mac: Gehe in die Netzwerkeinstellungen, dort findest du die lokale IP-Adresse.
Ändert sich meine IP-Adresse, wenn ich den Router vom Netz trenne?

In der Regel ja. Wenn du die Verbindung trennst und dich danach neu einwählst, weist dir dein Internetanbieter eine neue IP-Adresse zu.

Wie kann ich einen PC mit einer dynamischen IP-Adresse über das Internet steuern?

Das funktioniert mit DDNS (Dynamisches Domain Name System). Damit kannst du deinen Computer erreichen, auch wenn sich die IP-Adresse regelmäßig ändert.

Erfahre mehr zum Thema IP-Adresse und URL in unserem Leitfaden zu Webadressen.

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