Mit einem Angebot lieferst du Kund*innen nicht nur einen Kostenvoranschlag. Du stellst auch dein Business vor und legst den Grundstein für eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung. Was gehört in den Angebotstext und welche Fallen solltest du meiden? Wir zeigen dir Tipps und Vorlagen.
Angebotstext-Vorlage: Was muss sie enthalten?
Bei jedem Auftrag einen neuen Angebotstext aufsetzen? Viel zu aufwendig! Mit LibreOffice, Microsoft Office oder einem Designprogramm erstellst du stattdessen eine Angebots-Vorlage mit verschiedenen Bausteinen. Diese Vorlage enthält generell:
- deine Business-Daten
- die Daten des Auftraggebenden
- die Leistungsbeschreibung
Neben einer Verhandlungsgrundlage für deine Geschäftsbeziehung ist ein Angebot auch ein Instrument in deinem Marketing-Mix. Darum spielen folgende Elemente ebenfalls eine wichtige Rolle:
- Corporate Design inklusive Logo, passendem Layout etc.
- auf die Zielgruppe zugeschnittenes Wording bei Anrede und Begleittext
- Anreize, das Angebot anzunehmen (z. B. Call to Action)
Im Grunde ist dein Angebotstext ein Elevator Pitch für deine Produkte oder Services – nur mit dem Vorteil, dass deine Kundschaft bereits daran interessiert ist, dich zu beauftragen. Jetzt ist es an dir, ihr diesen Schritt zu erleichtern!
Auch interessant: Wie du ein erfolgreiches Online-Business starten kannst
Gibt es rechtliche Anforderungen an eine Angebotstext-Vorlage?
Ein Angebot ist ein offizieller Geschäftsbrief, der rechtlich relevante Bausteine enthalten muss. Zwar gilt dies nur für im Handelsregister eingetragene Unternehmen. Doch auch bei einem Online-Business sicherst du dich ab, wenn deine Angebotstext-Vorlage folgende Elemente enthält:
- vollständige Kontaktdaten von Anbieter*in und Empfänger*in
- deine Steuernummer(n)
- Angebotsdatum + Betreff
- nachvollziehbare Beschreibung der Leistung
- evtl. Mengenangaben für Material, Produkte etc.
- Preis – Einzelposten, Gesamtnetto, USt. bzw. MwSt.
- evtl. Ausführungszeitraum
- Datum bis zum Ablauf der Gültigkeit des Angebots
- Widerrufsbelehrung
- Zahlungsbedingungen
- Unterschrift
Wie personalisiert man eine Angebotstext-Vorlage für unterschiedliche Zielgruppen und Branchen?
Ein Dachdecker-Unternehmen schreibt andere Angebote als eine Kreativagentur? Eine Lifestyle-orientierte Zielgruppe verlangt ein anderes Wording als ein mittelständisches Traditionsunternehmen? Ja und nein.
Trotz allen Spielraums geht es bei einem Angebot letztlich immer um die Frage, was du zu welchem Preis anbietest. Die Leistungsbeschreibung sollte deshalb im Mittelpunkt stehen und in eindeutigen Worten auf den Punkt bringen, was die Kundschaft für ihr Geld erhält. Kreativität und Personalisierung spielen eine Rolle bei:
- Anrede: „Sehr geehrte Damen und Herren“ könnte kaum unpersönlicher sein. „Hallo Jochen“ ist wiederum zu persönlich. Konkrete Ansprechpartner*innen mit der korrekten Anrede und ihrem Nachnamen zu adressieren, ist aber immer eine gute Idee.
- Ansprache: Ihr oder Sie? Auch wenn du als junges Kreativunternehmen vermutlich schnell per Du mit deiner Zielgruppe bist, wechsle in einem offiziellen Angebot lieber zum Sie. Dies wirkt immer seriöser. Das Du kannst du zum Beispiel verwenden, wenn du das Angebot als E-Mail an deinen Kontakt schickst.
- Einleitungssatz: „Bezug nehmend auf Ihre Anfrage vom XX.YY.ZZZZ unterbreite ich Ihnen folgendes Angebot“ ist sperrig und lahm. Es zeigt aber, dass du das Angebot speziell auf diese Anfrage, auf diese*n Interessiere*n zugeschnitten hast. Finde daher einen Anker, um in die Leistungsbeschreibung einzusteigen. Ganz wichtig: Fasse dich kurz!
- Call to Action: „Ich freue mich, wenn Ihnen mein Angebot gefällt“ zeugt von wenig Selbstbewusstsein als Unternehmer*in. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“ oder „Lassen Sie uns die weiteren Schritte besprechen“ klingt schon anders. Signalisiere mit einem kurzen CTA-Satz, dass du zu deinem Angebot stehst und fest daran glaubst, dass es angenommen wird.
Welche Fehler sollte ich in meiner Angebotstext-Vorlage vermeiden?
Zwar ist ein Angebot ein Werbeinstrument, doch es ist weder eine Broschüre noch ein Newsletter oder eine Website. Lange, blumige Beschreibungen deines Unternehmens oder Portfolios sind hier völlig fehl am Platz.
Bedenke außerdem: Die Geschäftsbeziehung kommt auf Basis dieses Angebots zustande. Was nicht darin steht oder aufgeführt ist, kannst du später nicht ohne Weiteres hinzufügen. Umso wichtiger ist es, fünf typische Stolperfallen in der Angebotserstellung zu umgehen:
- Ungenaue oder lückenhafte Leistungsbeschreibung: Wenn du Nägel anbietest, sprich nicht von Eisenwaren, wenn du eine Website erstellen sollst, sprich nicht von IT-Leistungen. Führe alle Schritte, Materialien oder Produkte auf, um die es im Angebot bzw. bei deiner Leistung geht.
- Unklare Struktur: Die Leistungsbeschreibung, der Projektzeitraum und das Pricing sollten im Tabellenformat den größten Teil der Seite einnehmen. Der Briefkopf ist für Kontaktdaten, Kundennummern, das Datum usw. reserviert. Unter die Tabelle gehören Zahlungsmodalitäten, der CTA und natürlich deine Unterschrift.
- Den Fokus verlieren: Noch schnell ein neues Produkt ankündigen, deinen nächsten Sale bewerben oder auf ein Event hinweisen? Nichts davon gehört ins Angebot.
- Nicht auf den Punkt kommen: Lange Sätze, lange Vorrede, persönliche Bindung herstellen? Dafür ist (unter Umständen) die Geschäfts-E-Mail da.
- Beim Layout zu kreativ werden: Viele Schriftarten, bunte Farben, noch mehr hübsche Fotos? Lass sie weg. Alles, was von der eigentlichen Anbahnung des Geschäfts ablenkt, gehört hier nicht her.
Falls du selbst mit all dem nicht zurechtkommst, gibt es online viele (kostenlose) Tools für die Angebotserstellung. Oder nutze direkt GoDaddy Studio – deine Kreativsuite für alles, was dich mit deiner Zielgruppe ins Geschäft bringt.
Überzeugende Angebotstexte - Fazit
Ein professionell gestaltetes Angebot ist zwar noch keine Garantie für einen erfolgreichen Abschluss. Aber es ist mehr als die halbe Miete – und sollte deshalb gut durchdacht werden.
Bildnachweis: Scott Graham, Unsplash