Die Markenidentität ist oft der letzte Punkt auf der Liste, wenn man ein Unternehmen gründet. Aber es lohnt sich, Zeit und Energie in die Markenidentität zu investieren - noch bevor du aufs Ganze gehst und dein Unternehmen gründest.
Du fragst dich, was mit Markenidentität gemeint ist? Hier ist eine sehr verständliche Definition:
Die im Vordergrund stehenden Elemente eines Unternehmens – wie z.B. Farbe, Design und Logo -, bilden eine Marke, die in den Köpfen der Kunden identifiziert wird und sich von anderen Marken unterscheidet.
Aber wenn du tiefer in diese Definition gehst, dann wirst du feststellen, dass Markenidentität mehr ist als Farben und ein Logo. Es ist der Ort, an dem die visuellen Elemente und Worte zusammenkommen, um die Grundwerte deines Unternehmens zu kommunizieren. Sie beziehen sich auf:
- Deine Unternehmenswerte
- Leitbild
- Was du deinen Kunden erzählst, versprichst und lieferst
Wie schaffst du eine Markenidentität, wenn dein Budget eher gering ist?
5 Kernelemente einer stimmigen Markenidentität
Eine starke und einprägsame Markenidentität ist entscheidend für den Erfolg und die Langlebigkeit deines Unternehmens und deshalb ein Schlüsselfaktor in deiner gesamten Markenstrategie.
Wenn du eine sofort erkennbare Markenidentität geschaffen hast, kann sich dein Unternehmen weiterentwickeln, indem es:
- durchstartet
- die Neukunden steigert
- deine bestehenden Kunden zum erneuten Kauf bewegt
Durch die konsistente Verwendung und dem Bekanntmachen deiner Markenidentität, werden Kunden und Interessenten deine Markenfarben und -formen wiedererkennen.
1. Logo (oder Wortmarke)
Wenn du dein Logo zum ersten Mal siehst, kann es der Moment sein, den du in deinem Leben nicht mehr vergessen wirst.
Dein Logo muss einen positiven und einprägsamen Eindruck bei deinen Kunden hinterlassen.
Ein Logo kann nur ein Symbol sein, ein Symbol mit Text oder nur Text. Unabhängig davon ist sein Zweck einzigartig zu sein und den Wiedererkennungswert deiner Marke auf den ersten Blick zu schaffen.
Du weißt genau, dass es sich um das perfekte Logo handelt, wenn dein Designer die folgenden Punkte erfüllt:
- Es bewegt dich von Anfang an und du fühlst dich sofort verbunden
- Es hebt sich von der Konkurrenz ab
- Es spricht deinen Zielmarkt an
- Es präsentiert deine Markenwerte und erzählt die Geschichte dahinter.
Es lohnt sich in einen professionellen Designer oder in eine Agentur zu investieren, wenn es dein Budget hergibt. Eine Agentur kann dir deine komplette Corporate Identity erstellen. Wenn du ein zu geringes Budget hast, dann gibt es auch andere Wege, dir dein Logo zu designen.
Inspiration: Sieh dir hier die 99 besten Logos für deine kreative Inspiration an.
2. Farben
Wenn es darum geht, einen Wiedererkennungswert für eine Marke zu schaffen, ist Konsistenz der Schlüssel. Und es gibt keinen besseren Weg, als mit einer festgelegten Farbpalette für alle deine zu verbreitenden Inhalte - digital und Print.
Im Marketing ist Farbe ein emotionales Merkmal und kann die Art und Weise beeinflussen, wie Menschen auf deine Marke reagieren oder antworten.
Der Marketing-Experte und Blogger Neil Patel berichtet, dass 85 % der Käufer sagen, dass Farbe ein Hauptgrund dafür ist, warum sie ein bestimmtes Produkt kaufen.
Bevor du davon ausgehst, dass du ein Künstler oder Grafikdesigner sein musst, um ein solides Farbschema zu entwerfen - Nein. Du kannst ganz einfach die Farbenlehre und -psychologie recherchieren, um die perfekte Farbauswahl zu treffen.
Du brauchst auch ein fundamentales Verständnis der Menschen, die am ehesten bei dir kaufen werden und an wen du die Botschaft deiner Markenidentität richtest.
Hier sind Beispiele für Farbbedeutungen:
- Rot - Rot steht für Energie, Leidenschaft und Gefahr
- Orange - Orange kann für Kreativität, Jugend und Begeisterung stehen
- Gelb - Gelb steht für Glück, Hoffnung und Spontaneität
- Grün - Grün steht für Natur, Wachstum und Harmonie
- Blau - steht für Ruhe, Vertrauen und Intelligenz
Tools wie Colormind, Over von GoDaddy und Coolors machen es dir einfach, eine komplementäre Farbpalette zur Unterstützung deiner Markenidentität zu erstellen. Wenn du dich einmal für eine Palette entschieden hast, dann nutze diese fortlaufend für deine Kommunikation.
3. Schriftart
Das dritte Element, welches du bei der Erstellung deiner Markenidentität berücksichtigen musst, ist das Schriftbild, das allgemein als Font bezeichnet wird.
Eine Schriftart ist eine Reihe von Zeichen mit demselben Stil und derselben Größe.
Sie bestimmt, wie deine Worte aussehen werden, wo immer sie erscheinen - von deinen Visitenkarten und E-Mails bis hin zu deiner Website und gedruckten Materialien.
Auch hier ist es die Konsistenz über alle Elemente hinweg, die die Chancen erhöht, dass Betrachter deine Marke wiedererkennen.
Die perfekte Schriftart für deine Marke ist:
- einzigartig und einprägsam
- funktional auf jeder Plattform
- gut lesbar
- ein Kommunikator für deine Markenpersönlichkeit
Hier ist ein hervorragender Leitfaden, der zeigt, wie verschiedene Schriftarten die Kommunikation deiner Marke stark beeinflussen können.
4. Slogan
Der Slogan fasst zusammen, was Kunden von jeder Interaktion mit einer Marke erwarten können.
„Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso“, „Quadratisch. Praktisch. Gut“ und „Red Bull verleiht Flügel“ sind alles Beispiele für Slogan bekannter Unternehmen.
Dann gibt es noch internationale Marken wie Nike mit „Just Do It“, Apple mit "Think Different" und Coca Cola mit „Taste the Feeling.“
Ein Slogan ist ein Schlagwort oder ein einprägsamer Satz, der den Leuten in ein paar kurzen Worten sagt, wer du bist und wofür du stehst.
Deshalb solltest du genau wissen, was dein Unternehmen macht, für wen es das macht und was dich von deinen Konkurrenten unterscheidet, bevor du mit der Erstellung eines Slogan beginnst.
Wirtschaftswissen.de gibt zehn Tipps für die Erstellung eines Slogans für dein Unternehmen:
- Halte es ganz, ganz einfach
- Wähle etwas Einprägsames
- Mache etwas Sprichwörtliches
- Erkläre etwas
- Baue deinen Markennamen ein
- No English, please
- Verwende kein Marketing-Deutsch
- Kopiere keine Slogans
- Keine Rätsel
5. Verpackung
Das letzte Element der Markenidentität ist relevant für die Gründung eines Unternehmens, in welchem du Produkte verkaufst. Deine Produktverpackung dient vier wesentlichen Zwecken. Sie:
- Schützt dein Produkt
- Präsentiert und bewirbt dein Produkt
- Zieht Käufer an
- Unterscheidet sich von der Konkurrenz
Die Produktverpackung ist eine Kombination aus den anderen vier Elementen der Markenidentität, die alle in einer aufmerksamkeitsstarken und attraktiven Verpackung zusammengefasst sind.
Du solltest dir außerdem über Material und Form Gedanken machen und diese dann mit deinem Logo, deinem Farbkonzept und deinen Schriftarten kombinieren. Dann führen deine Schachteln, Verpackungen, Tüten, Gläser etc. einen einheitlichen Look, so wie du es überall nach außen hin präsentierst.
Branding Do's und Don'ts
Die folgende Liste von Do's und Don'ts ist eine Kurzreferenz, die dir dabei helfen soll, strategische und längerfristige Entscheidungen zu treffen.
Markenidentität Do's:
- Einzigartig und einprägsam
- Erstelle einen Marken-Styleguide
- Sei konsistent
- Halte das, was deine Markenidentität verspricht
- Setze auf einen professionellen Designer, wenn es dein Budget hergibt
Das solltest du in Bezug auf deine Markenidentität lassen:
- Nicht zu lange mit der Erstellung deiner Markenidentität warten
- Eine Marke erstellen, ohne dabei die Zielgruppe zu kennen
- Ein nichtssagendes Logo gestalten
- Das Farbschema nicht übertreiben oder verkomplizieren
- Inkonsistent sein
Beginne jetzt mit dem Aufbau deiner Markenidentität
Du bist nun mit den fünf wichtigsten Elementen ausgestattet, die für eine einprägsame Markenidentität benötigt werden - plus ein paar zusätzliche Überlegungen, die du im Hinterkopf behalten solltest.
Die Erstellung einer Markenidentität macht Spaß und ist eine spannende Aufgabe. Sei kreativ und gib dich nicht mit dem Ersten zufrieden, was dir einfällt. Lass dich dafür vielseitig inspirieren und hole dir Feedback von Freunden, Familie und – noch besser – von deiner Zielgruppe ein.
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