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Geld sparen für dein Unternehmen in Krisenzeiten – das kannst du jetzt tun!

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Franziska Thoms

In Krisenzeiten ist es für Unternehmen wichtig, schnell auf die neue Situation zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Eine unvorhersehbare und nicht planbare Krise wie die COVID-19-Pandemie stellt für alle eine riesige Herausforderung dar, gleichzeitig treiben Krisenzeiten Veränderungen voran. Sie sind auch eine Chance, Neues auszuprobieren.

Deine Kostenanalyse: Ausgaben sammeln, bewerten und reduzieren

Deine Arbeit beginnt mit einer Analyse der Fixkosten. Lege in Krisenzeiten deine gesamten, insbesondere die fortlaufenden Ausgaben auf die Goldwaage. Erstelle eine Liste mit allen Ausgaben für dein Unternehmen: Für welche Leistungen wird monatlich Geld ausgegeben? Welche Kosten müssen unbedingt weiterlaufen, welche lassen sich vorübergehend oder ganz streichen? Wo gibt es Einsparpotenziale?

Beispiele für typische Betriebskosten:

  • Mietkosten für Büro und Lager: Bei einem vorübergehenden finanziellen Engpass kannst du mit deinem Vermieter über eine Stundung sprechen. Alternativ versuchst du, die Miete herunterzuhandeln, oder du suchst nach einer kleineren Fläche für dein Unternehmen und ziehst um. Viele Unternehmen haben inzwischen gelernt, dass ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice weiter produktiv arbeiten können, dadurch bietet sich eine Reduzierung der Bürofläche an.
  • Heiz- und Energiekosten: Bei den Heiz- und Energiekosten lohnt ein Vergleich der Anbieter, unter Umständen lassen sich durch einen Wechsel die monatlichen Ausgaben dauerhaft senken. Versuche zusätzlich den Stromverbrauch zu verringern, indem du sämtliche Geräte über Nacht ausschaltest und nicht alles im Stand-by weiterlaufen lässt.
  • Internetkosten: Die Kosten haben in der Regel nur einen kleinen Anteil an den Gesamtkosten, doch jede Ausgabe sollte geprüft werden. Ist die gebuchte Geschwindigkeit notwendig? Reicht ein günstigerer Tarif oder gibt es bei einem anderen Provider identische Leistungen für weniger Geld?
  • Personalkosten: Mitarbeiter in der Probezeit sind schnell entlassen – ist die Krise überwunden, fehlt dann jedoch qualifiziertes Personal. Prüfe anstelle von Entlassungen die Reduzierung der Arbeitszeiten und die Eignung von Teilzeitmodellen.
  • Arbeitsmittel: Wird deine Produktivität vom Verkauf teurer Geräte sabotiert, solltest du stattdessen deren Verwendung als Sicherheit für einen Kredit prüfen. Materialien wie Papier und Stifte sollten erst nachbestellt werden, wenn der Vorrat erschöpft ist. Spare Geld, indem du weniger ausdruckst und so den Verbrauch von Papier und Tinte senkst.
  • Software-Abos: Je nach Branche und Aufgabenfeld werden unterschiedliche Softwarelösungen eingesetzt, die Unternehmen häufig im Monats- oder Jahres-Abo nutzen. Verschaffe dir einen Überblick sämtlicher Abos und überlege, welche du kündigen kannst.
  • Versicherungen: Prüfe, welche Versicherungen absolut notwendig sind, und ob es für diese günstigere Tarife gibt oder ob sich ein Anbieterwechsel lohnt.
  • Werbung: Das Marketing ist in Krisenzeiten weiter wichtig. Kennen potenzielle Kunden dein Angebot nicht, kaufen sie bei der Konkurrenz. Überlege dir gut, welche Werbemaßnahmen weiterlaufen, gestoppt oder gar erweitert werden sollten.
  • Fahrzeuge: Prüfe die Notwendigkeit vorhandener Firmenwagen; eventuell lässt sich die Anzahl verringern.

Achte darauf, dass du trotz der Einsparungen in Krisenzeiten weiter Aufträge annehmen und bearbeiten kannst und uneingeschränkt handlungsfähig bleibst.

Einsparpotenziale mit Mitarbeitern identifizieren

Mittelständische Unternehmen wenden sich häufig an externe Beratungsfirmen, um in Krisenzeiten die Fixkosten zu senken und die Liquidität zu wahren. Experten empfehlen stattdessen, das eigene Team in den Prozess einzubinden. Da Unternehmen wie Menschen in guten Zeiten dazu neigen, Speck anzusetzen, wirken effektive Kostensenkungsprogramme wie ein Fitnesstraining für dein Unternehmen. Wird die „Krise als Chance“ verstanden, lassen sich Mitarbeiter leichter zur Suche nach Problemlösungen motivieren.

Tipp: Das Unternehmen Innolytics hat einen Online-Rechner zum Aufdecken von Einsparpotenzialen mithilfe von Mitarbeiterideen entwickelt. Demnach spart ein Unternehmen mit zehn Mitarbeitern im Jahr rund 4.800 Euro, wenn jährlich zweimal ein professionelles Ideenmanagement durchgeführt wird. Innolytics bietet ein „Ideenmanagement as a Service“ an und richtet für Unternehmen und deren Kampagnen digitale Plattformen ein.

Das Geschäftsmodell prüfen & Krisenzeiten überstehen

Setze dich mit dem Auslöser für die Krisenzeit auseinander und bewerte die Folgen für dein Business. Im Fall von COVID-19 stellt sich die Frage, inwieweit die Pandemie dein Geschäftsmodell dauerhaft beeinflusst. Finde heraus, wie du deine Geschäftsidee anpassen kannst und musst, um langfristig konkurrenzfähig und im Business zu bleiben.

Vorsicht mit Rabatten: Gute Arbeit kostet ihren Preis

Teilweise reagieren Unternehmen auf Krisenzeiten mit Rabatten, die niedrigen Verkaufspreise sollen mehr Kunden anlocken. Kurzfristig funktioniert diese Strategie, langfristig jedoch nicht. Durch die rabattierten Preise kaufen Kunden die Produkte oder Dienstleistungen früher – neuer Bedarf wird nicht geschaffen. Arbeite mit fairen Preisen und bleibe bei deiner Kalkulation, andernfalls wirken die Kosten für deine Arbeit willkürlich.

Besser gratis als rabattiert

Experten empfehlen Maßnahmen wie Testversionen, Gratisangebote, Gutscheine und Probepackungen von Produkten, um eine zu den Rabatten vergleichbare Sogwirkung zu erzielen. Bei diesen Angeboten ist den Kunden klar, dass diese vorübergehend gelten.

Kleine Investition mit großer Wirkung: Website oder Online-Shop einrichten

Wenn du deine Produkte oder Dienstleistungen noch nicht mit einem eigenen Webauftritt online präsentierst, entgeht dir die Chance auf viele Neukunden. Mit dem GoDaddy Homepage-Baukasten veröffentlichst du deine professionelle Webseite selbst und brauchst dafür kein Expertenwissen. Deinen Online-Shop erstellst du mühelos mit dem Online-Shop-Baukasten. Mithilfe deiner neuen Internetpräsenz steigerst du deine Reichweite und kannst deine Angebote einem größeren Publikum anbieten.

Zusammenfassung

Krisenzeiten können für Unternehmen die Chance sein, um überflüssigen Speck aus wirtschaftlich besseren Zeiten abzubauen. Such nach Einsparmöglichkeiten, beziehe deine Mitarbeiter in die Ideengenerierung ein und belohne sie für identifizierte Einsparpotenziale, statt direkt auf externe Hilfe zu setzen. Versuche, die Krise als Entwicklungsmöglichkeit zu nutzen.

Bildnachweis: Unsplash