Alle guten Dinge sind Drei: Wer einen Podcast konzipiert und die richtige Hardware kauft, der möchte natürlich auch dass sein Podcast gut klingt.
Und hier scheiden sich die Geister.
Vieles was es an Software gibt, wird von einem Großteil der Nutzer sowieso nur mittelprächtig gut verstanden oder bedient. Auch wenn ich seit Jahren Podcasts schneide, so kenne ich bei den von mir genutzten Programmen sicherlich auch nur einen Bruchteil der Funktionen.
Es gibt nicht „das Standardtool“ für Schnitt. Jedes Tool hat eigene Stärken, eigene Schwächen und die Bedienbarkeit ist userabhängig.
In unserem Netzwerk nutzen wir verschiedene Softwarelösungen für den Schnitt.
Wie schon das Logo können wir uns auf Freelancer-Plattformen wie Fiverr ein Podcast-Intro sowie Podcast-Outro basteln lassen. Dort bieten Hobby-Podcaster, Profi-Stimmen etc. ihre Dienste an.
Beim Intro/Outro sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Die Aufnahme erfolgt – ebenso wie der Schnitt – über Software.
Im Regelfall nimmt jeder Podcaster seine Tonspur lokal auf via Software und sendet die Datei an denjenigen der den Schnitt übernimmt.
Audacity
Die erste Lösung wenn man Podcasts schneidet. Audacity dient sowohl als Software-Rekorder als auch für den Schnitt und ist kostenfrei zu bekommen. Die Software ist nicht auf Podcasts ausgelegt, einige Funktionen sind versteckt und der Umfang ist nicht so groß wie bei „Profi“-Software. Für Einsteiger ist es dennoch gut um in das Thema Schnitt reinzukommen.
Garageband
Ebenfalls kostenlos, allerdings für den Mac. Nicht unbedingt konzipiert um Podcasts zu schneiden, die Grundfunktionen reichen allerdings für erst Gehversuche aus.
Adobe Audition
Adobe Audition kostet rund 24 Euro pro Monat (günstiger für Studenten etc.) und ist Teil der großen Adobe-Lösung mit Videoschnitt- und Bildbearbeitungsprogrammen. Das Tool erklärt sich von allein, man ist allerdings an das Abo gebunden. Für uns nur in Verknüpfung mit anderen Tools interessant – als Einzeldownload gibt es bessere Alternativen. Aber ggf. habt ihr das Ding ja bereits auf der Platte, weil ihr die Creative Cloud von Adobe nutzt.
Hindenburg
Meine erste Wahl. Hohe einmalige Anschaffungskosten von bis zu 350 Euro, je nachdem welche Features man nutzen möchte. Dazu sehr viele Updates, gute Community, tolle Plugins/Addons. Die Software ist extrem intuitiv und besticht durch simples Design.
Reaper + Ultraschall
Reaper wird von einem unserer Caster genutzt, da er aus dem Profi-Audiobereich kommt und ihn die Software – anders als viele andere Caster – nicht direkt überfordert hat. Reaper selbst ist ein extrem mächtiges Tool für rund 60 Euro, welches durch die Kombination mit dem Podcast-„Overlay“ Ultraschall zu einem Podcast-Schnittzentrum werden kann. Dennoch ist es – in unseren Augen - vor allem für versierte Nutzer zu empfehlen.
Technisch wichtig:
Podcasts können als MP3 mit 80er-Bitrate und Mono rausgerechnet werden. So spart ihr Platz, die Qualität des Casts ist allerdings noch immer akzeptabel.
Es bietet sich zu Beginn an selbst drei, vier Aufnahmen zu erstellen von 2-3 Minuten Länge. Diese sollte man sich in das Programm seiner Wahl kopieren und die Tonspuren ein wenig bearbeiten. So bekommt man ein Gefühl für die Funktionen der Software.
Und das ist es dann schon. In der kommenden Ausgabe geht es um die Veröffentlichung des Podcasts.
Bildnachweis: Unsplash