Podcasts sind in aller Munde. Ob aus der Berliner Küche oder dem Studio in Düsseldorf – es gibt unzählige Konzepte, Aufnahmemöglichkeiten oder Verbreitungswege. Doch wie startet man seinen eigenen Podcast und schafft es eventuell aus der Masse auszubrechen?
Die meisten Tutorials im Netz sind oft zu kleinteilig, sie konzentrieren sich auf technische Feinheiten die selbst bei großen Podcasts nicht bedacht wurden und verlieren sich in Details. Aus unserer Erfahrung heraus ist es möglich das Thema Podcasts in vier Bereiche zu gliedern: (1.) Idee und Konzept, (2.) Technik und Hardware, (3.) Aufnahme und Schnitt sowie (4.) Veröffentlichung und Bewerben.
In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit Thema #1, der Idee und dem Konzept.
Die Idee:
Ein eigener Podcast ist eine schöne Sache. Doch worüber will man eigentlich reden? Wo liegt die eigene Stärke und der Mehrwert für Hörer? Stellen wir uns vor ich wäre ein sehr begnadeter Koch, lebe vegan und in meinem Umfeld fragen Freunde ständig nach neuen Rezepten für sich und ihre Gäste. Ich liebe es meine Rezepte zu teilen und suche den Austausch mit anderen Köchen und Menschen, die eine ähnliche Art der Ernährung bevorzugen.
An dieser Stelle könnte man durchaus auf Spotify, Apple Podcasts etc. danach schauen welche Podcasts es zu bestimmten Bereichen bereits gibt – einige Bereiche sind extrem überlaufen. Da bietet es sich dann an innerhalb des Bereichs in eine Nische zu gehen und diese zu bedienen.
Optimalerweise lässt man sich aber nicht indoktrinieren von irgendwelchen Statistiken und Gruppierungen, sondern nutzt einen Podcast als Hobby und redet über das, was einem selbst wichtig erscheint.
Also gründe ich einen Podcast. Die Idee ist:
„ein Podcast über vegane Gerichte von einem sehr guten Hobbykoch“.
Doch was ist das Konzept hinter der Idee? Rede ich alleine über meine Rezepte? Rede ich mit einem Gast über meine Rezepte? Hat er sie bei mir gegessen? Soll er sie nachkochen? Nehme/n ich/wir auf bevor / während ich/wir kochen / gekocht haben? SO viele Konzepte! Doch wie finde ich heraus welches funktioniert? Wir würden die Konzepte skizzieren und zwei, drei Freunde fragen, welches Konzept ihnen ideal erscheint. Mit diesem gehen wir in den „Podcast-Ring“ und probieren die ersten Folgen aus – sollte das Konzept von den Hörern nicht angenommen werden oder sich bei den Aufnahmen nicht „richtig“ anfühlen, kann man es im Laufe der Zeit anpassen.
In unserem Beispiel sind wir jetzt
„ein Podcast über vegane Gerichte von einem sehr guten Hobbykoch, der mit seinem Gast über das, von ihnen gemeinsam, zubereitete Essen spricht und die Hörer einlädt die Gerichte selbst auszuprobieren – das Rezept findet man im eigenen Blog.“
Das Ganze ist jetzt eine coole Idee und ein überschaubares Konzept, welches sowohl das eigene Hobby widerspiegelt als auch Gastgedanken involviert und die eigene Hörerschaft zum Mitmachen verleitet.
Vielleicht kriegt man das Ganze sogar noch in eine griffigere Form. Mit passendem Namen und einer Beschreibung die bei Weitem nicht so sperrig ist wie oben genannt.
Ein Versuch:
Die Mitmach-Küche: Veganes Essen und gute Gespräche
OK. „Cool“ ist der Name nicht, aber er passt wie die Faust aufs Auge. Alternativ versucht man sich an einem kryptischen Namen der quasi Nichts zum Podcast sagt, dafür aber witzig klingt. So ist es oftmals bei „Quassel-Podcasts“, also Podcasts die nur von Gesprächen zu unterschiedlichen Themen leben, bei denen das Konzept bei Weitem nicht so Nische ist wie in unserem Hobbykoch-Beispiel. Hier sei als Beispiel mein realer Podcast „Radio Nukular“ genannt, bei dem es um Anekdoten- und Popkulturthemen geht. Der Name leitet sich aus einem Simpsons-Gag („Nukular – das Wort heißt Nu-ku-lar!“) ab, so dass Kenner bereits wissen, dass es relativ „nerdig“ zur Sache geht.
Aber verfolgen wir unser Beispiel.
Wir wissen nun also wie unser Podcast heißt:
„Die Mitmach-Küche: Veganes Essen und gute Gespräche“
Wir brauchen eine Beschreibung:
Christian Gürnth empfängt in seiner Küche (berühmte) Gäste aus aller Welt und spricht mit ihnen über vegane Ernährung. Im Anschluss wird gemeinsam ein Gericht des Hobbykochs nachgekocht, probiert und bewertet. Während des Kochens wird das Gespräch gesucht und Anekdoten werden ausgetauscht. Das Rezept selbst findet man zum Nachkochen im Blog und auf Social-Media.
Top!
Doch jeder Podcast braucht ein Logo. Sollte sich kein Grafiker im näheren Umfeld befinden, dann bietet sich für Hobby-Podcaster die Möglichkeit auf Online-Plattformen wie beispielsweise Fiverr Freelancer damit zu beauftragen für einen schmalen Kurs oftmals akzeptable Cover / Logos zu gestalten. Diese Designer benötigen meist einige kurze Infos zum Podcast, der Idee und dem Konzept (also allem was wir erstellt haben) und liefern dann binnen weniger Tage bereits erste Ergebnisse.
Und an dieser Stelle endet der Beitrag zum Thema Idee und Konzept. Welche Idee verfolgt ihr? Welches Konzept könnte sich für euch anbieten? Wo sind eure Stärken?
Im kommenden Beitrag beschäftigen wir uns dann mit der Technik, denn auch die ist kein Hexenwerk.
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