Verdienst du als Freiberufler deinen Lebensunterhalt oder willst du damit einfach nur dein Gehalt etwas aufstocken? Daran ist nichts Falsches, aber es kennzeichnet doch eher jemanden, der seinem Hobby nachgeht, als einen Unternehmer. Erfolgreiche Unternehmen beginnen mit einem (wenn auch vielleicht einfachen) Businessplan.
Es ist der Wegweiser deiner Entscheidungen, die dir zu deiner kurz- und langfristigen Profitabilität verhelfen. So kannst du abschätzen, wie du deine Ziele erreichst (oder was du noch tun musst, um voranzukommen).
Du kannst hart arbeiten, aber ohne Fokussierung ist es, wie wenn du im Ozean schwimmst und nach dem Ufer suchst. Ich bin in der Mitte dieses Ozeans gewesen und weiß aus Erfahrung, wie frustrierend das sein kann.
Ich erkläre den heutigen Tag zu dem Tag, an dem du aufhörst zu schwimmen und den Plan zu deinem Erfolg erstellst. Ich zeige dir genau, warum du einen einfachen Businessplan brauchst und ich werde dir sogar helfen, einen Plan zu erstellen, an den du dich wirklich halten wirst.
Ein einfacher Businessplan definiert deine Ambitionen
Grundsätzlich ist ein Businessplan eine formale Zusammenfassung der Unternehmensziele, die du erreichen willst (und wie du sie erreichen willst).
Ob du als freiberuflicher Entwickler, Schriftsteller oder Grafikdesigner arbeitest: Du weißt, wie man ein Produkt schafft, für das Kunden bereit sind, Geld zu bezahlen. Aber das allein garantiert nicht, dass dein freiberufliches Unternehmen auch wirklich profitabel ist.
Mit einem Businessplan bleibst du stets gewissenhaft, fokussiert und wachstumsorientiert.
Dein Plan muss kein viel zu langes Dokument voll Statistiken und Gewinn-Erwartungen sein. Eine Seite genügt – es können aber auch mehrere sein.
Tatsächlich wird ihn außer dir wahrscheinlich niemals jemand zu Gesicht bekommen. Also mach dir nicht den Druck, dich selbst zu sehr festzunageln.
Denk daran, dass du mehrere Businesspläne auf Grundlage deiner Arbeit und deines Wachstums erstellen kannst. Dein Plan wird sich immer weiter entwickeln, wenn dein Unternehmen sich am Markt festigt oder du bestimmte Ziele über andere priorisierst.
Beginne mit der Definition deiner Unternehmens-Vision
Wenn du deine Webseite zur Präsentation deines Angebots nutzt, solltest du bereits eine About-Seite haben, um Interessenten dein Unternehmen vorzustellen. Im Wesentlichen ist das der Eindruck, den die Kunden von deinem Angebot bekommen sollen.
Erstelle eine Zusammenfassung, die beschreibt, wie du dein Unternehmen jetzt siehst und wie du es in den nächsten Monaten oder sogar Jahren siehst.
Möchtest du z.B. mit einigen Kunden weiter zusammen arbeiten, jedoch auch Zeit reservieren, um Online-Kurse zu erstellen? Oder willst du nachts arbeiten, um deine Kinder daheim zu betreuen? Wie lange willst du freiberuflich arbeiten? Welche Pläne hast du?
Arbeite die Eckpfeiler auf deinem Weg als Unternehmer aus und erstelle eine Zusammenfassung, die dich und deine Marke definiert.
Setz dir Gehaltsziele
Die meisten würden am liebsten unendlich viel Geld aufgrund des eigenen, erstaunlichen Könnens verdienen. Aber sehen wir uns das besser auf der realistischen Ebene an. Wie Virginia Sole-Smith bemerkt: Wenn du genau so viel verdienen willst wie in einem Unternehmen, nimm dein früheres Gehalt und füge 25 % dazu hinzu, um dir ein Ziel zu setzen.
Dieser Puffer fängt Projekt-Stornos ab, sodass du keine Geldsorgen haben musst, wenn ein großer Kunde doch plötzlich jemand anders beauftragt.
Sagen wir also, du hast 40.000 EUR pro Jahr verdient. Das ist dein Gehaltsziel. Wenn wir 25 % hinzufügen, wären es insgesamt 50.000 EUR pro Jahr – und somit dein Ziel.
Nun, wenn du dieses Ziel in überschaubare Zeiträume aufteilst, musst du pro Quartal 12.500 EUR verdienen. Und ungefähr 4.200 EUR pro Monat.
Hast du deine Zahlen in letzter Zeit überprüft?
Wenn du nur arbeitest, um jeden Tag Essen auf dem Tisch zu haben, wirst du wahrscheinlich überrascht sein, wie weit deine tatsächlichen Einnahmen von deinem Monatsziel entfernt sind.
Möglicherweise musst du deine Preise anpassen, um deine finanziellen Ziele zu erreichen. Das kann eine wirklich gute Maßnahmen sein, durch die du letztendlich deine Dienstleitungen nicht mehr zu günstig verkaufst (hör auf damit!).
Lege deine beruflichen Ziele fest
Du bist derzeit WordPress Entwickler, aber willst vielleicht zum Angebot kostenpflichtiger Online-Kurse über die WordPress Entwicklung übergehen. Lass nicht zu, dass das nur ein Wunschtraum bleibt – mach ihn zur Realität, indem du das zu deinem Businessplan hinzufügst und innerhalb einer festgelegten Zeit angehst.
Notiere dir die Ziele, die du als Freiberufler erreichen willst. Ob das nun bedeutet, dass du deinen Kundenstamm erweitern, ein Team aus Mitarbeitern zusammenstellen oder freiberuflich arbeiten willst, bis du genug Geld für die Erstellung deiner Kurse gespart hast: Schreib es auf. Das wird deine Absichten festigen und gibt dir bei deiner Arbeit ein Ziel vor Augen.
Jetzt füge einen Zeitplan hinzu, der dich immer auf dem richtigen Kurs hält. Sieh dir jedes Mal, wenn du einen neuen Auftrag annimmst, deinen Zeitplan an und überlege, ob dieser zusätzliche Auftrag dir dabei hilft, deine Ziele zu erreichen.
Definiere deine Zielgruppe
Wenn du deine Website nutzt, um deine Marke vorzustellen (was du tun solltest), solltest du auch etwas über die Kundengruppe schreiben, mit der du zu tun hast.
Vielleicht möchtest du mit kleinen Startups arbeiten, die dich als Berater buchen, ohne deinen kreativen Prozess zu hinterfragen. Wenn du schnell bist, ist es dir vielleicht auch lieber, für einen Pauschal-Preis statt für einen Stundensatz zu arbeiten.
Definiere, was einen perfekt passenden Kunden für dich ausmacht und behalte das im Hinterkopf, wenn du auf der Suche nach neuen Kontakten bist. Und meide Kunden, die nicht in deine Zielgruppe passen.
Es ist ok, Aufträge abzulehnen, die deinem Wachstum auf lange Sicht nicht helfen.
Am besten notierst du auch Ideen, wie du diese Kunden – abgesehen über deine hervorragende Webseite – gewinnst. Willst du z.B. auf die Straße gehen und Klinken putzen? Oder über soziale Netzwerke Neukunden gewinnen?
Füge einen kurzen Abschnitt hinzu, der die Marketing-Agenda für deine Neukundenakquirierung umreißt. Gehe diesen Teil auch nochmal durch und achte dabei gezielt darauf, dass er deine aktuellen Fähigkeiten und dein Fachwissen widerspiegelt.
Dieser Plan in deiner Tasche wird dir helfen, wenn du dich einmal bei der Neukundenakquirierung unsicher fühlst. Es war der kluger Ben Franklin, der sagte: " Indem du Fehler in der Vorbereitung machst bereitest du dich auf den Fehler vor."
Setze alles zusammen
Wie du siehst, hast du wahrscheinlich auf meisten Fragen schon eine Antwort, die du entweder irgendwo auf deinem LinkedIn-Profil oder deiner About-Seite (oder in deinem Kopf) notiert hast. Sobald du diese Punkte zu einem zentralen, einfachen Businessplan zusammenfügst, hast du eine wirklich gute Referenz zum Arbeiten.
Jede Entscheidung für dein Unternehmen solltest du mit einem Blick auf deinen neuen Businessplan treffen.
Bist du bereits Freiberufler? Dann folge einem Plan, um deine selbst gesteckten Unternehmens-Ziele zu erreichen.
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