Nur noch bis zum Oktober letzten Jahres erhielt Microsofts Video-Editor Movie Maker Support. Seitdem sind sich die Nutzer selbst überlassen. Obwohl sie damit nach wie vor kostenlos kleinere Videoprojekte gut bearbeiten können, kommt die Software langsam in die Jahre. Auch die Features der Anwendung sind im Vergleich zu anderen Freeware-Anbietern begrenzt. Zeit, sich im Windows-Universum nach einem passenden Ersatz umzuschauen. Wir stellen dir Alternativen für Einsteiger, Fortgeschrittene oder Vollprofis vor.
Auch wenn du dich an die Bearbeitung mit Movie Maker gewöhnt hast, gibt es zum Glück noch andere Video-Freeware auf dem Markt. Du wirst sehen, dass sie das Microsoft-Tool gut ersetzen kann. Zudem verfügen die Lösungen über innovativere Funktionen. Wir haben uns für euch umgesehen, um je nach User-Grad die beste zu finden.
Für Einsteiger: Movie Maker Alternative Nr. 1 - Avidemux
Jeder, der schon einmal nach einer kostenlosen Video-Lösung gesucht hat, ist bestimmt auf Avidemux gestoßen. Zwar erscheint auch diese Benutzeroberfläche ein wenig veraltet, aber es lassen sich dahinter einige praktische Features entdecken. Was fehlt, ist eine Zeitleiste. Trotzdem lassen sich Videos gut schneiden sowie Effekte, Filter und Musik hinzufügen. Auch werden alle gängigen sowie ausgefallenere Formate unterstützt, wie beispielsweise AVI, MP4 oder MKV. Ganz gleich, ob du Videos mit der Kamera oder dem Smartphone gemacht hast, lassen sie sich alle problemlos bearbeiten.
Downloads stehen für Windows auch in der 64-Bit-Version zur Verfügung. Anfänger finden im englischen Online-Handbuch Unterstützung. Insgesamt ähnelt Avidemux dem Movie Maker am meisten.
Starter-Video-Software Alternative Nr. 2: Shotcut
Ebenfalls eine Open-Source-Lösung ist Shotcut. Durch die FFmpeg-Integration sind hunderte Video- und Audio-Formate möglich. Der Video Editor lässt sich in der benutzerfreundlichen Oberfläche an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Insgesamt verfügt das Video-Tool über ein paar mehr Features als der Movie Maker, was ihn auf der anderen Seite in der Bedienung anspruchsvoller macht. Ein Plus ist zum Beispiel die Zeitleiste, die den Schnitt vereinfacht. Überzeugend ist die Menge an Effekten, wie die Komposition über mehrere Spuren hinweg, das Augen-Dropper-Tool für Weißeffekte oder die zahlreichen Überblend-Modi sowie Filter. Mit Hilfe der vielen Tutorials ist der Start mit Shotcut für Anfänger kein Problem.
VSDC Free Video Editor: das Tool für fortgeschrittene Videobearbeiter
Noch anspruchsvoller ist der VSDC Free Video Editor. Die höhere Komplexität hat jedoch seine gute Seite: Die Freeware-Variante bietet mehr Funktionen als so manche Video-Software, die kostet. Ein Highlight ist zum Beispiel, dass der Videoeditor nichtlinear ist. So lässt sich jedes Bearbeitungsobjekt individuell platzieren, bearbeiten und beschneiden. Überzeugend ist die Effekt-Vielfalt von der Farb-Korrektur über die Verwandlung, über Spezial-Effekte und Overlay-Video-Filter bis zu Übergängen.
Insbesondere für Social-Media-Videos bietet der VSDC interessante Features, wie zum Beispiel den einfachen Export in soziale Netzwerke. Auch die Formatvielfalt aufgrund des eingebauten Profilsystems für die Erstellung von Videos für iPod, iPhone und Co. sowie vielen anderen Smartphones oder den Blackberry, aber auch Xbox oder Playstation ist überzeugend. Schneller und qualitativ hochwertiger Export: Als einziger kostenloser Video Editor exportiert er Dateien im neuen H265/HEVC-Codec. So erhältst du höchste Qualität bei einer minimalen Dateigröße, was für 4K- und HD-Dateien besonders wichtig ist.
Auch wenn der VSDC Free Video Editor eher etwas für Fortgeschrittene ist, arbeiten sich Einsteiger mit Hilfe des Benutzerhandbuchs gut ein, sodass er eine hervorragende Alternative zu Movie Maker darstellt.
VSDC Free Video Editor kostenlos downloaden
Lightworks: Die Software für Video-Künstler
Einige der bekanntesten Hollywood-Blogbuster wurden mit Lightworks bearbeitet, wie zum Beispiel The Wolf of Wall Street, LA Confidential oder The King’s Speech. Umso erstaunlicher, dass Lightworks sein Tool kostenlos zur Verfügung stellt. Gegenüber der Kauf-Variante sind lediglich die Exporte beschnitten. Kostenfrei kann nur in YouTube und Vimeo exportiert werden. Außerdem können mit der Freeware nur MPEG4/H.264 mit einer maximalen Auflösung von 1280x720p Pixel erstellt werden. Dafür steht aber ein intuitiv zu bedienendes Interface zur Verfügung, das schon nach einer kurzen Einarbeitungszeit selbsterklärend ist und vor allem durch seinen Medienmanager, eine Zeitleiste mit Vorschauansicht und ein virtuelles Schnittpult besticht. Überwältigende Effekte und eine umfangreiche lizenzfreie Media von Audio Network und Pond5 schaffen eine professionelle Bearbeitungsgrundlage und eindrucksvolle Ergebnisse in HD und 3D.
Das professionelle Video-Bearbeitungstool ist für Privatnutzer kostenlos. Die kostenpflichtigen Varianten starten bei ab 19,99 und gehen bis 337,99 Euro. Vor allem die zahlreichen Tutorials erleichtern den Einstieg in Lightworks.
Fazit
Wie du siehst, es gibt viele Alternativen für Movie Maker auf dem Markt. Ganz gleich, ob du gerade erst ins Filmbiz einsteigst oder aber schon Video-Vollprofi bist. Vielleicht fängst du mit einem Einsteiger-Modell an und steigerst dich zum Profi-Tool? Alle Varianten bieten Benutzerhandbücher oder Video-Tutorials.
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