Videos vermitteln Informationen effizienter als Bilder und Text, daher setzen immer mehr Werbetreibende im Online-Marketing darauf. Ein gutes Video kann viral gehen und die Bekanntheit der eigenen Marke stärken. Besucher bleiben länger auf der entsprechenden Website und erinnern sich an audiovisuelle Informationen besser. Die Videobearbeitung gilt vielen als größte Herausforderung. Dabei müssen es nicht teure Videoeditoren wie Final Cut Pro X oder Adobe Premiere Pro sein, denn es gibt zahlreiche sehr gute kostenlose Videobearbeitungsprogramme für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis.
1. Lightworks – das Profi-Tool gibt es auch kostenlos
Profis der Branche arbeiten seit über 25 Jahren mit Lightworks. Das Videobearbeitungsprogramm kam unter anderem bei Hollywood-Klassikern wie „Pulp Fiction“ und „The Wolf of Wall Street“ zum Einsatz. Die kostenpflichtige Pro-Version zählt zu den leistungsstärksten Videobearbeitungsprogrammen auf dem Markt, zusätzlich gibt es eine eingeschränkte kostenlose Version.
Bei der kostenlosen Variante stehen weniger Ausgabeformate zur Auswahl, Videos lassen sich nur mit HD-Auflösung exportieren und nicht in Full HD oder 4K. Aufgrund der vielen Features gestaltet sich die Handhabung für Anfänger etwas kompliziert, du kannst deine Kenntnisse jedoch mit zahlreichen Tutorials schnell verbessern. Wenn du später den vollen Funktionsumfang nutzen möchtest, kannst du auf die Pro-Version upgraden.
Lightworks ist für Windows, Mac und Linux erhältlich.
Ein Tutorial gibt's hier.
2. Shotcut – Open-Source-Videobearbeitungsprogramm mit 4K-Export
Shotcut unterstützt dank FFmpeg Hunderte Audio- und Videoformate. Mit dem kostenlosen Programm kannst du Videos mit Auflösungen bis 4K exportieren. Der Editor bietet diverse Funktionen inklusive Überblendungen und Farbkorrektur, es stehen zahlreichen Filter und Effekte zur Auswahl. Die Benutzeroberfläche erfordert eine gewisse Einarbeitungszeit, dabei helfen dir auch hier viele Tutorials.
Shotcut ist für Windows, Mac und Linux verfügbar, eine kostenpflichtige Version gibt es nicht.
3. DaVinci Resolve – leistungsstarke Farbkorrektur und Audiobearbeitung
Das Videobearbeitungsprogramm DaVinci Resolve begeistert vor allem mit seiner professionellen Audio-Postproduktion und den exzellenten Werkzeugen zur Farbkorrektur. Es vereint Schnitt, visuelle Effekte, Colorgrading, Motion Graphics und die Audio-Postproduktion in einer Anwendung. Fachleute nutzen die Software bei der Produktion von Kinofilmen und Fernsehsendungen, die aktuelle Version 17 bietet unter anderem erweiterte HDR-Farbräume, KI-unterstützte Magic-Mask-Tools, Workflows für immersives 3-D-Audio und eine leistungsstarke Audioengine. Für die übersichtliche Bearbeitung sind die Tools in Arbeitsräume unterteilt: Zum Beispiel wird in den Cut- und Edit-Räumen geschnitten, im Fusion-Arbeitsraum folgen visuelle Effekte und Motion Graphics und dann geht es im Color-Arbeitsraum weiter mit der Farbkorrektur.
Die kostenlose Variante DaVinci Resolve ist für Windows, Mac und Linux verfügbar, zahlreiche Lernvideos stehen in englischer Sprache bereit. Wenn du diese beherrscht und komplexere Projekte bearbeiten möchtest, kannst du in das kostenpflichtige DaVinci Resolve Studio investieren.
Ein Tutorial gibt's hier.
4. OpenShot – Open-Source & gut für Anfänger
Das kostenlose Open-Source-Videobearbeitungsprogramm OpenShot eignet sich dank der Drag-and-drop-Bedienung ideal für Einsteiger. Anwender können neben den Basistools auch erweiterte Funktionen nutzen und Videos skalieren, zuschneiden oder Untertitel hinzufügen. Tipps und Anleitungen findest du im Forum, offizielle Tutorials gibt es jedoch im Vergleich zu den anderen Lösungen weniger.
Lade OpenShot kostenlos für Windows, Mac oder Linux herunter.
5. VideoPad – schnelle Bearbeitung & einfaches Teilen in sozialen Netzwerken
Das Videobearbeitungsprogramm VideoPad mit Drag-and-drop-Editor erleichtert die Bearbeitung und das Hinzufügen von tollen Effekten. Mehr als 50 visuelle Effekte stehen zur Auswahl, das Tool unterstützt alle populären Videoformate, auch 3-D- und 360-Grad-Videos sind möglich. Du kannst Videoclips unter anderem direkt zu YouTube und Facebook exportieren. Für die nicht-kommerzielle Nutzung lässt sich der Videoeditor kostenlos herunterladen, weitere Add-ons für zusätzliche Funktionen sind kostenpflichtig.
VideoPad ist für Windows und Mac erhältlich.
6. Avidemux – ideal für Anfänger & langsamere PCs
Der kostenlose Videoeditor Avidemux eignet sich gut für elementare Aufgaben wie Schneiden, Trimmen und Filtern. Das Programm liest und konvertiert unter anderem MPEG-1 und MPEG-2, AVI und OGM.
Der freie Editor war lange nur für Linux erhältlich, mittlerweile gibt es die Schnitt-Software auch für Windows und Mac.
7. Kdenlive – liest und kodiert fast alle Formate
Das kostenlose Open-Source-Programm Kdenlive ist eine nicht-lineare Videoschnittsoftware, die zahlreiche praktische Features integriert. Es basiert auf den leistungsstarken FFmpeg-Bibliotheken, daher lässt sich fast jedes Audio- und Videoformat direkt verwenden. Die aktuelle Version bringt neue Funktionen wie das Untertitel-Werkzeug, Fehlerkorrekturen und Übergänge auf derselben Spur mit, auch die Benutzeroberfläche wurde weiter verbessert.
Kdenlive steht für Windows und Linux zum Download bereit. Das Tool kann für den Mac kompiliert werden, die Pakete dafür sind derzeit jedoch laut Website veraltet.
Fazit
Welches Videobearbeitungsprogramm das Richtige ist, hängt von der Komplexität deiner Projekte, deiner Erfahrung im Videoschnitt und deinen Anforderungen ab. Die kostenlose Version von Lightworks bietet Profi-Funktionen und bleibt dabei relativ einsteigerfreundlich. Die anderen Programme punkten mit eigenen Vorteilen wie einer einfacheren Bedienung oder der Möglichkeit, Videos mit 4K-Auflösung zu exportieren. Für alle vorgestellten Videoschnittprogramme findest du neben den teilweise vorhandenen offiziellen Tutorials bei YouTube zahlreiche Anleitungen und Tipps, sodass du schnell den Umgang erlernst.
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