Für Unternehmen mit internationalem Anspruch ist eine mehrsprachige Webseite unerlässlich, und sei es nur für eine englische Übersetzung Variante. Als sehr gutes WordPress-Plugin möchte ich dir zu diesem Zweck qTranslate von Qian Qin empfehlen. Das Plugin bringt gleich 15 vorinstallierte Sprachen mit und ist beliebig erweiterbar. Blog-Artikel und Seiten deiner Website verwaltest du damit selbst in mehreren Sprachen gewohnt einfach in WordPress. Gleichzeitig wechseln deine Leser mit nur einem Klick schnell und bequem die Sprache.
Anders als andere Übersetzungs-Plugins greift qTranslate zudem nicht in die Struktur der Datenbank ein, sondern arbeitet nur mittels der vordefinierten WordPress-Felder wie post_content. Die Zuordnung der sprachlich unterschiedlichen Inhalte basiert auf der php-Funktion Gettext. Die aktuellste Version 2.5.31 unterstützt alle WordPress Versionen ab 3.0 und wird wie das CMS regelmäßig aktualisiert.
Integriere qTranslate mit wenigen Klicks in dein Backend und Frontend
Installiere qTranslate nach einem Sicherheitsbackup der Datenbank ganz einfach über das Backend deines WordPress-Blogs unter „Plugins installieren“. Standardmäßig ist danach im Menü unter „Einstellungen“ eine Sprachauswahl außer für Deutsch auch für Englisch und Chinesisch hinterlegt. Mit der Auswahl einer Sprache im Backend kann später das gesamte Backend sprachlich umgestellt werden – ideal, wenn Autoren unterschiedlicher Sprachen an deinem Blog arbeiten.
In den Einstellungen bestimmst du weiter die gewünschten Sprachen oder lege ganz neue an. Außerdem gilt es hier zu entscheiden, in welcher URL-Struktur die anderssprachigen Seiten ausgegeben werden soll, beispielsweise als Prefix www.meineseite.de/en oder als Subdomain en.meineseite.de.
Die Verwaltung der Spracheinstellungen in qTranslate ist einfach gehalten und um beliebige Sprachen erweiterbar.
Im Frontend platzierst du die Sprachauswahl für den Leser über ein widgetfähiges Theme. Gehe dazu in WordPress unter Design > Widgets zur qTranslate Sprachauswahl. Den Auswahl-Button gestaltest du inhaltlich nach deinem Wunsch, zum Beispiel ob nur eine Flagge oder auch die Sprachbezeichnung angezeigt werden soll. Abschließend platzierst du ihn an der gewünschten Stelle auf deiner Website, beispielsweise im Header oder der Sidebar des Blogs.
Blog-Beiträge und Templates mehrsprachig editieren
Sowohl bei der Eingabe eines neuen Artikels als auch beim Anlegen neuer Seiten bietet dir qTranslate nun unterschiedliche Felder für die mehrsprachigen Inhalte an. Während du für den Titel pro Sprache ein eigenes Feld ausfüllst, wechselst du die Sprache im Post direkt über einen Reiter. Alle Sprachen können wie im Deutschen auch über ebenfalls die HTML-Eingabe editiert werden. Dies ermöglicht dir, Texte in den verschiedenen Sprachen auch unterschiedlich zu gestalten bzw. die Wortwahl beliebig zu ändern. Allerdings bedeutet diese Vorgehensweise ebenso, dass Medien wie Bilder oder Videos für jede Sprache erneut hochgeladen bzw. eingebunden werden müssen, was je nach Häufigkeit einige Mehrarbeit mit sich bringt.
Beachte: Die Zuordnung eines Artikels zu einem Permalink erfolgt nur über die standardmäßig verwendete Sprache. Für einen Permalink zu einer eigenen Sprachversion oder das Hinterlegen der verschieden generierten URLs in die Sitemap empfiehlt sich ein Zusatzplugin.
Um mit Gettext kompatibel zu sein, wird der Text in der Datenbank als ein zusammenhängender Post mit den vorangestellten Sprachvariablen im Feld post_content gespeichert. Ein Blogtext sieht dann beispielsweise so aus:
1
2
|
Dies ist ein deutscher Blog-Artikel This is an english blog text |
In der direkten WordPress-Ansicht ist dies für den Autor jedoch nicht sichtbar.
Ebenso lassen sich mit qTranslate Kategorien oder Schlagwörter mehrsprachig anlegen. Für benutzerdefinierte Felder und Templates verwendest du ein Quicktag, zum Beispiel:
1
|
[ :en ] |
Dieses fügst du direkt in das Template ein, beispielsweise so:
1
|
_e( "[ :de ] deutscher Text [ :en ] englischer Text" ); |
Kleine Einschränkungen gibt es auch bei qTranslate
Der Einsatz von qTranslate will, wie eigentlich jedes Übersetzungstool, gut überlegt sein. Etwas schwierig wird es nämlich mit dem Entfernen des Plugins aus deinem Blog. Selbst wenn du das Plugin deaktivierst oder löschst, bleiben alle mehrsprachigen Texte in den Artikeln erhalten. Diese erscheinen dann sogar ungetrennt als ein Beitrag und würden so für einiges Chaos auf deiner Website sorgen. Andere Sprachversionen können demnach nur manuell und mit größerem Aufwand wieder entfernt werden. Trotz dieser Einschränkungen erweist sich qTranslate dennoch als gute Wahl, denn das Plugin konnte bisher stets mit den Upgrades von WordPress Schritt halten. Für eine einfache Firmenwebsite oder einen Blog in zwei- oder mehrfacher Sprachausführung ist qTranslate deshalb auf jeden Fall eine gute Wahl.