Als Server-Administratoren müssen wir Alltagsaufgaben immer wieder aufwändig mit der SSH-Konsole ausführen: Wir melden uns an, geben die nötigen Kommandos ein und beenden die SSH-Sitzung wieder. Diese lästigen Vorgänge vereinfachst du mit dem kostenlosen Tool „pLink“.
Funktionsumfang: pLink führt Kommandos auf deinem Server aus
pLink ist die Kurzform für „Putty Link“ und stammt vom Author des bekannten SSH-Clients „puTTy“. Mit pLink führst du entfernt Befehle auf deinem Server aus, allerdings musst du dafür nicht erst die SSH-Verbindung mittels Putty aufbauen. Stattdessen erledigt pLink den SSH-Verbindungsaufbau und Verbindungsabbau automatisch für dich. Du führst also nur noch ein pLink-Kommando auf deiner Workstation aus und veranlasst damit die entfernte Befehlsausführung auf deinem Server. Dieses Kommando kannst du z.B. als Verknüpfung auf deinem Desktop ablegen, um ein häufiges Server-Kommando schnell auszuführen. Du kannst diese Kommandos aber auch in Skripten einbetten oder als geplanten Tasks hinterlegen, um schließlich lästige Alltagsaufgaben zu automatisieren.
Befehls-Aufbau: Wie du pLink-Kommandos ausführst
Um Kommandos auszuführen, lade zunächst die gesamte puTTY-Suite auf deine Workstation und entpacke die Dateien (Download: http://the.earth.li/~sgtatham/putty/latest/x86/putty.zip).
Um nun ein pLink-Kommando auszuführen, musst du ein Kommando nach der richtigen Syntax erstellen. Die Syntax lautet:
pLink [options] [user@]host [command]
Ein Kommando besteht also immer aus drei Elementen:
- Verbindungs-Optionen („[options]“): Diese gib nur bei Bedarf an. Sie legen beispielsweise fest, welches Verbindungsprotokoll genutzt werden soll oder ob für die Verbindung eine bereits existierende puTTY-Session genutzt werden soll. Welche Optionsparameter bereitstehen, findest du in Tabelle 1. Besonders wichtig sind folgende Parameter: „-ssh“ für den Aufbau einer SSH-Verbindung und „-pw“ zur Angabe eines Kennworts.
- Ziel-Host („[user@]host“): Hiermit legst du die Adresse des Zielsystems und den zu verwendenden Benutzernamen fest.
- Kommando („[command]“): Schließlich lege noch das Kommando fest, das auf dem entfernten Server ausgeführt werden soll. Anstatt eines Kommandos kannst du übrigens mit dem Parameter „-m“ auch eine Textdatei mit Kommandos angeben, die pLink dann ausführt. Dies eignet sich vor allem bei komplexeren Befehlsketten.
Tabelle 1: Optionsparameter für pLink
-v | Zeigt Debug-Meldungen an |
-load [Session] | Nutzt die Verbindungsparameter einer vorhandene pUTTY-Session |
-ssh | Das SSH-Protokoll zur Verbindung genutzt werden (Standardgemäss aktiv!) |
-m [Datei] | Liest die auszuführenden Kommandos aus einer Textdatei aus und führt sie auf dem Server aus. |
-P [Port] | |
-pw [Passw] | Legt das Passwort für eine SSH-Verbindung fest |
-i [Key] | Legt den Verbindungsschlüssel (SSH-Key) für eine Verbindung fest |
-C | Aktiviert die SSH-Verbindungskompression |
Praxisbeispiel: So startest du deinen Web-Server mit pLink neu
Lass uns die Verwendung anhand eines Beispiels betrachten. Um den Apache-Webserver auf einem Linux-Server mit der IP-Adresse „192.168.0.1“ neu zu starten, kannst du folgendes Kommando verwenden:
pLink.exe –ssh root@192.168.0.1 apache2ctl restart
Sobald du dieses Kommando eingibst bzw. ausführst, wirst du ausgefordert, das Kennwort für den Benutzer „root“ einzugeben.
Damit du das Kennwort nicht eingeben musst, kannst du es auch mit dem Parameter „-pw“ hinterlegen. Das Kommando könnte dann beispielsweise wie folgt aussehen:
pLink.exe –ssh –pw MeinKennwort root@192.168.0.1 apache2ctl restart
„MeinKennwort“ würdest du dabei durch das konkrete Passwort ersetzen. Aber Achtung: Das Hinterlegen eines Kennwort ist ein Sicherheitsrisiko!
Das Kommando kannst du nun noch einfach als Verknüpfung auf deinem Desktop ablegen, um es mit einem Mausklick auszuführen. Dazu lege einfach eine neue Verknüpfung an und hinterlegen das Kommando in dem Feld „Geben Sie den Speicherort des Elements ein“.
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