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„Ich versuche Website-Projekte immer ganzheitlich zu fassen.“ – Interview mit Evelyn Weissenböck

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Wolf-Dieter Fiege
Titelmotiv - Ich versuche Website-Projekte immer ganzheitlich zu fassen - Interview WordCamp Vienna
Willkommen auf dem WordCamp Vienna. Wer bist du und was machst du mit WordPress?

Hallo, ich bin Evelyn Weissenböck und komme aus Niederösterreich, genauer gesagt aus dem wunderschönen Waldviertel. Mit WordPress erstelle ich die Webseiten für meine Kunden. Ich gestalte nicht nur Webseiten, sondern bin außerdem auch eine ausgebildete Lebens- und Sozialberaterin. Mein Ziel ist es, meine Kunden darin zu unterstützen, ihr Business so in die Sichtbarkeit zu bringen, dass auch wirklich ihr größtes Potenzial zum Vorschein kommt. Wofür schlägt ihr Herz? Wofür stehen sie mit ihrem Business? Denn nur wenn sie sich wirklich gut kennen, wenn sie ihr Business, ihr Unternehmen von innen heraus spüren und von diesem Inneren heraus agieren, kann die Webseite für sie auch gut performen.

WordPress ist das Tool meiner Wahl, denn es hat so viele Features und bietet so viele Möglichkeiten. Außerdem gibt es eine super Community dahinter. Die Anwendung spricht einfach für sich. Es lässt sich einfach wahnsinnig leicht bedienen. Es ist beliebig erweiterbar und ermöglicht professionelle Webseiten mit wenig Programmieraufwand.

Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt aber hauptsächlich auf der Klarheitsfindung und Potenzialanalyse. Denn nur, wenn man wirklich weiß, wer man ist, wo die eigenen Stärken liegen und wofür man steht, werden sich die richtigen Leute angesprochen fühlen und die Website wird dementsprechend gut performen. Das Ganze ist ein in-sich-geschlossener Prozess, den ich mit meinen Kunden durchwandere.

Es geht dir also vor allem um die Arbeit vor der Webseite. Bevor man eine Webseite erstellt, sollte man sich Gedanken über sein Business machen.

Ja, genau. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Leute einfach mal so drauf losstarten und direkt bei der Erstellung der Website beginnen. Sie probieren was aus und verhängen sich dann im Prozess. Es wundert mich nicht, wenn sie dann unzufrieden mit dem Ergebnis sind. Ich bekomme oft die Antwort. Ich habe wenig Zeit, deshalb mache ich das lieber selbst. Oder: Ich möchte für die Website-Erstellung nichts ausgeben.

Aber meiner Erfahrung nach macht es einfach Sinn, sich im Vorhinein gewisse Strategien zu überlegen und zu wissen: Was will ich umsetzen? Denn umgesetzt ist es dann viel schneller, als die Kunden eigentlich glauben. Aber der Prozess beginnt im Prinzip bei sich selbst mit der Frage:

Was möchte ich durch die Webseite ausdrücken? Wie möchte ich mich positionieren? Wie möchte ich wahrgenommen werden?

Was sind die häufigsten Probleme, die deine Kunden haben? Wenn man sich im Laufe eines Website-Projekts fragt: Was will ich eigentlich?, kann das mitunter zu einer echten Lebenskrise führen.

Prinzipiell kommen Leute zu mir, die bereits ein laufendes Business haben oder gerade dabei sind voll durchzustarten. Es ist mir ein persönliches Anliegen meine Kunden ganzheitlich zu begleiten. Dadurch, dass ich auch Lebens- und Sozialberaterin bin, unterstütze ich sie auch bei persönlichen Fragestellungen und Anliegen. Besonders empfehlenswert ist auch immer das Einnehmen einer Metaperspektive und sich selbst mit etwas Raum und Abstand zu betrachten. Dann ergeben sich die konkreten nächsten Schritte fast wie von selbst. Ich bin eine sehr gute Zuhörerin und ich kenne die Sorgen und Nöte, da ich persönlich ja auch vor den gleichen Problemen und Herausforderungen stehe. Ich habe ja auch eine Webseite zu betreuen und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn es mal nicht so gut läuft. Dann bin ich genauso für meine Kunden da und schenke ihnen mein offenes Ohr.

Mir geht es vor allem auch um die Sinnfindung im Leben: Was will ich wirklich machen und wie drücke ich es am besten aus?

Das ergänzt sich mit meiner Liebe zu psychologischen Themen sehr gut. Ich bekomme oft die Rückmeldung, ein sehr kreativer Mensch zu sein, mit einem ausgezeichneten Vorstellungsvermögen. Ich tauche gerne tief in unterschiedlichste Bereiche ein. Daher liebe ich es auch, mir Gedanken über Gestaltung und Branding zu machen, stets verbunden mit der komplexen Aufgabe, etwas so authentisch wie möglich darzustellen.

Wie kommst du zu deinen Kundinnen und Kunden?  Wie akquirierst du sie?

Sehr viel durch mein persönliches Netzwerk und über Empfehlungen. Der Grundstein wurde durch meine Ausbildung als Lebens- und Sozialberaterin gelegt.

Ich komme vom Marketing und habe mich selbst oft gefragt, ist das wirklich alles? Als Kind wollte ich bereits Psychologie studieren und bin dann allerdings in die Wirtschaft gegangen. Jedoch war immer das Gefühl da, es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Aus diesen Gründen habe ich meine Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin gestartet, die sehr viel in meinem Inneren verändert hat. Ich brauchte eine Pause von meiner Marketingtätigkeit, die Liebe zum Texten und für Fotografie ist allerdings geblieben. Kurzerhand kam mir die Idee einen Blog über meine Heimat, das wunderschöne Waldviertel, zu starten.

Ich fotografiere gerne und habe die Fotos von meinen Wanderungen am Wochenende online gestellt. Dann haben Freunde zu mir gesagt: „Du hast das so super gemacht mit deinen Texten. Du schreibst so toll, mach mir doch die Webseite.“ Und so hat das Ding seinen Lauf genommen. Deshalb habe ich meine eigene Marketingagentur gestartet, um das auch einem breiteren Publikum anzubieten. Das Ganze ist aus einem persönlichen Projekt heraus entstanden.

Welche Art von Webseiten erstellst du? Was sind deine Kunden?

Meine Kunden kommen hauptsächlich aus dem Psychologie- und Gesundheitsbereich. Es sind Psychologen, Masseure, Lebens- und Sozialberater. Ich betreue aber auch eine Kinesiologin und Vorstandsmitglieder.

Meine Kunden sind also ganz unterschiedlich. Gemeinsam ist allen, dass sie einen psychologischen Teil in ihrer Arbeit entweder bereits anbieten oder anbieten möchten.

Sie schätzen es, dass ich sie auf der psychologischen Ebene gut abholen kann und sie wertvollen Input von mir bekommen. Man versteht sich so auf einer breiteren Basis.

Wir machen nicht einfach nur eine Webseite, gehen den Branding-Prozess durch und arbeiten drauflos. Mir ist es wichtig, vorher erst einmal zu schauen: Passt das für die Person? Was macht die Person wirklich aus? Mir geht es um das Potenzial von Menschen, das sie vielleicht vorher nicht sehen, aber in sich tragen. Deshalb frage ich gezielt nach. Ich gebe zum Beispiel die Aufgabe: Geh‘ mal raus in die Natur und beschäftige dich mit der Frage „Was spricht dich an? Was verkörpert dich? Welche Gegenstände verkörpern dein Business?“  

Das heißt: Es gibt eine große Coaching-Komponente bei deiner Arbeit?

Jede Zusammenarbeit mit mir verläuft auf einer ganzheitlichen Ebene und ich bin stets bemüht, dabei auch herauszufinden, wie sehr meine Kund:innen mit ihrer Tätigkeit verbunden sind. Ich möchte nicht, dass sich alles auf das reine Business reduziert. Ich unterstütze meine Kund:innen dabei, ein einheitliches Bewusstsein und Verständnis für sich selbst und ihre Arbeit zu erlangen. Konkret bedeutet das, ein Ansetzen auf vier Ebenen: die körperliche Ebene – welche Schritte werden konkret unternommen, die emotionale Ebene – was fühlen sie in Bezug auf ihre Tätigkeit, die mentale Ebene sorgt für Klarheit und Verständnis und die Sinnebene – welchen Nutzen ziehe ich und meine Kund:innen aus meiner Tätigkeit. Wenn diese vier Ebenen miteinander im Einklang sind, ist schon so viel Wertvolles passiert. Die Arbeit fühlt sich gleich um einiges stimmiger an und es geht vieles leichter von der Hand.

Denn wenn ich weiß, warum ich etwas mache, bin ich auch eher bereit gewisse Anstrengungen und Mühen auf mich zu nehmen.

Gleichzeitig stellt sich auch ein Gefühl der Freude und Leichtigkeit ein. Nicht selten bekomme ich als Feedback zu meiner Arbeit, dank dir habe ich so viel mehr Klarheit für mich und mein Wirken erhalten.

Wenn es um die Umsetzung, also die Gestaltung von Webseiten geht. Setzt du das alleine um oder hast du ein Team?

Momentan setze ich das alleine um. Natürlich gibt es den Austausch mit Kollegen. Vieles ist gerade aber noch im Entstehen. Mein Traum wäre es, wenn das Ganze noch wachsen würde. Primäres Ziel wäre die Zusammenarbeit mit einem Software-Entwickler, da ich selbst nicht programmiere und es doch manchmal sehr hilfreich sein kann, wenn man jemanden zuverlässigen an der Hand hat.

Gibt es irgendetwas, was du dir von WordPress wünschst? Etwas, wovon du sagen würdest: das wäre ein cooles Feature. Das könnte ich gut gebrauchen.

Prinzipiell ist der Umgang mit WordPress einfach. Ich bin aber kein Freund von vielen unterschiedlichen Plugins.

Was ich mir von WordPress wünschen würde, wäre vielleicht die Möglichkeit, dass man Plugins bündeln und dafür ganzheitliche Lösungen bekommen könnte.

Ist das dein erstes WordCamp?

Ja, das ist mein erstes WordCamp.

Wie bist du darauf gekommen, das WordCamp Vienna zu besuchen?

Durch eine Empfehlung von einem Bekannten.  Ich wäre wahrscheinlich nicht da, wenn ich nicht angesprochen worden wäre.

Vielen Dank Evelyn für das Interview und noch viel Spaß auf dem WordCamp.

Abbildung - Evelyn Weissenböck

Evelyn Weissenböck - Mein Credo: Deine Einzigartigkeit ist DEINE Stärke! Authentisch sichtbar in deiner vollen Größe.

  • Marketingagentur mit Schwerpunkt Branding und Webdesign
  • Lebens- und Sozialberaterin
  • Naturliebhaberin & Hobbyfotografin
evelynweissenboeck.at

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