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Der Großteil der Community-Arbeit für WordPress weltweit wird ehrenamtlich gemacht. – Interview mit Ingrid Kau

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Wolf-Dieter Fiege
Titelmotiv: ch würde behaupten, dass der Großteil der Community-Arbeit für WordPress weltweit ehrenamtlich gemacht wird. - Interview mit Ingrid Kau
Willkommen auf dem WordCamp Vienna. Wer bist du und was machst du mit WordPress?

Ich bin Ingrid Kau und arbeite gar nicht mit WordPress. Aber ich finde die WordPress Community sehr besonders. Ich bin da so ein bisschen reingerutscht - hauptsächlich als Volontärin auf WordCamps. Und auf dem diesjährigen WordCamp Vienna war ich das erste Mal Speakerin.

Wie bist du zur WordPress Community gekommen?

Das war durch meinen Mann. Er hat mir so viele tolle Sachen über WordCamps und die WordPress Community erzählt, da wollte ich das auch einmal miterleben.

Mittlerweile engagierst du dich sehr stark für die WordPress Community, insbesondere was die Kooperation mit Sponsoren betrifft.

Ja und nein. Ich habe auf dem WordCamp Vienna einen Vortrag gehalten, wie man als Contributor seine Zeit, die man für die Arbeit am WordPress Projekt aufwendet, anerkannt und bezahlt bekommen kann. Ich haben Personen und Unternehmen, die mit WordPress arbeiten, empfohlen, sich bei dem Projekt „Five for the future“ anzumelden, damit sie mit bezahlter Zeit für WordPress contributen können und das nicht in ihrer Freizeit machen müssen und deswegen unter Umständen einen Burnout oder Ähnliches bekommen. Unternehmen könnten die Mitarbeit für die WordPress-Community auch als Arbeitszeit anerkennen.

Das heißt, viele Mitglieder der Community entwickeln ehrenamtlich WordPress weiter oder arbeiten in Ihrer Freizeit an WordPress-Projekten mit?

Ich würde behaupten, dass der Großteil der Community-Arbeit für WordPress weltweit ehrenamtlich gemacht. Ohne dass sicher zu wissen, aber das sagt mir mein Bauchgefühl.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Unternehmen Community-Mitglieder bei ihrer Arbeit am WordPress-Projekt unterstützen können. Finanziell, mit Zeitkonten oder Zeitausgleich. Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten, wie man die WordPress-Community unterstützen kann?

WordPress hat zum einen das „Five for the Future“-Projekt. Aber man kann auch entscheiden, die Kosten für das WordCamp Ticket, die Unterkunft oder Reisen zu WordCamps zu übernehmen. Oder ein bestimmtes Zeitkontingent pro Woche für das Contributen an WordPress-Projekten einzurichten.

Man kann auch WordPress-Meetups oder WordCamps organisieren. Oder ein Unternehmen unterstützt Speaker und übernimmt die Kosten für das WordCamp und für die Vorbereitung.

An wen kann man sich wenden, wenn man das WordPress Projekt unterstützen möchte? Gibt es da eine Kontaktadresse?

Wenn man beim Projekt „Five for the Future“ dabei sein möchte, kann auf der Projektseite mehr Informationen erhalten. Als Unternehmen kann man dort ein Profil anlegen. Wenn man einen Contributor gefunden hat, den man unterstützen möchte, entweder einen externen oder jemanden im eigenen Unternehmen, kann man diesen mit seinem Profil in „Five for the future“ verknüpfen.

Könntest du uns noch etwas mehr über das Projekt „Five for the Future“ erzählen?

Ja, diese Projekte wurde von der WordPress-Community gegründet. Es ermuntert Unternehmen, die mit WordPress Geld verdienen, fünf Prozent ihrer Ressourcen für die Weiterentwicklung zurückzugeben. Es ist auch eine tolle Gelegenheit die Community-Arbeit anzuerkennen und wertzuschätzen.

Mein Workshop gestern hat gezeigt, dass fast jeder, der in einem Make Team aktiv ist, dies in seiner Arbeitszeit machen kann.

Wenn man sich wirklich stärker für das WordPress-Projekt und die Organisation einsetzen möchte, dann braucht das viel Zeit und Kraft. Das schafft man nicht unbedingt neben einer Vollzeitstelle.

Wie kann man sich als Unternehmen an dem Projekt „Five for the Future“ beteiligen? Helft ihr diesen Unternehmen z.B. bei der Auswahl von Personen, die unterstützt werden können? Schlagt ihr vor, welche Speaker das z.B. sein könnten? Oder, welche Developer unterstützt werden können?

Leider gibt es aktuell noch keine Möglichkeit Unternehmen und Contributoren zusammenzubringen. Unternehmen können zwar ein Profil anlegen und Personen ihre Contributions in ihrem persönlichen WordPress-Profil angeben, man kann aber nur im Profiltext darauf aufmerksam machen, dass man gesponsort werden möchte. Eine Suche zu diesen Angaben gibt es nicht. Noch nicht.

Vielen Dank für das Interview Ingrid und noch viel Spaß auf dem WordCamp Vienna.
Portrai: Ingrid Kau

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