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Die Anforderungen professioneller WordPress-Nutzer an Hosting-Anbieter werden immer komplexer. Im Rahmen des WordCamp Europe 2019 in Berlin #WCEU sprach GoDaddy mit dem Open Source Advocate Aaron Campbell über die Herausforderungen und die Entwicklung der Profi-Funktionen der neuen Managed WordPress Pro von GoDaddy.
GoDaddy: Aaron, du bist Softwareentwickler und Head des WordPress Core und Ecosystems von GoDaddy. Könntest Du erklären, was das WordPress Core und Ecosystems von GoDaddy ist?
Aaron Campbell: Mein Job besteht tatsächlich aus zwei Teilen. Zum einen konzentriere ich mich auf die Möglichkeiten, die GoDaddy zum Wohle des WordPress-Ecosystems im Ganzen beitragen kann. Das bedeutet, dass ich unsere wichtigsten Mitarbeiter dazu anleite, ihre Anstrengungen zu verstärken, um nach Dingen zu suchen, die intern von GoDaddy entwickelt wurden, aber in das Ecosystem von WordPress übertragen werden können - zum Nutzen aller. Ich möchte dabei helfen, unsere Erkenntnisse und Daten auf eine Weise mit dem Wordpress Projekt zu teilen, um WordPress weiter zu verbessern. Ich suche praktisch immer nach neuen Wegen, um WordPress noch besser zu machen.
Zum anderen suche ich nach interessanten Entwicklungen im WordPress-Ecosystem, die wir von GoDaddy unseren Kunden zur Verfügung stellen sollten, um damit die User-Experience zu verbessern. In der Welt von WordPress gibt es eine ganze Reihe wirklich großartiger Personen und Unternehmen, die großartige Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Wir möchten sicherstellen, dass wir unseren Kunden diese anbieten können, ohne dass sich unsere Kunden die Mühe machen müssen, diese selbst zu finden.
GoDaddy: Vor einigen Monaten startete GoDaddy eine brandneue WordPress-Hosting-Plattform namens Managed WordPress Pro. Was sind deiner Meinung nach die interessantesten Funktionen für WordPress-Profis?
Aaron Campbell: Wir von GoDaddy haben mehr Benutzer auf unseren Managed WordPress Produkten als jeder andere Hosting-Anbieter. Das bedeutet, dass wir in einem sehr viel größeren Maßstab arbeiten und auch auf mehr Sonderfälle stoßen, als jeder andere. Wir konnten diese Erkenntnisse nutzen, um auf aufregende Weise an Innovationen zu arbeiten, um damit unseren Kunden mehr Leistung und Zuverlässigkeit bieten zu können, als jeder andere. Wir haben zudem das Glück, dass wir Unternehmen wie Sucuri, ManageWP, WP Curve und CoBlocks übernehmen konnten, die es uns ermöglichen, unseren Kunden einen größeren Mehrwert für ihr Geld bieten zu können, als jeder andere Hosting-Anbieter. Hier kann man wirklich spannende Dinge erwarten.
GoDaddy: Was waren die größten Herausforderungen bei der Entwicklung der neuen Managed WordPress Hosting Platform von GoDaddy?
Aaron Campbell: Technische Entwicklungen sind immer dann schwierig, wenn man der Größte und der Erste ist, der sich diesen neuen Herausforderungen stellt. Die Herausforderung, neue Entwicklungen weiter zu verbessern, hört nie auf. Zum Glück verfügen wir über ein sehr talentiertes Engineering-Team, das uns dabei hilft, kontinuierlich weiter Innovationen zu entwickeln.
GoDaddy: Ihr habt eine sehr coole Lösung für die Integration von SSL-Zertifikaten entwickelt. Ein Thema, mit dem viele WordPress-Benutzer ein Problem haben. Kannst du uns mehr darüber erzählen? Wie funktioniert die Integration von SSL auf einem Managed WordPress Hosting-Produkt von GoDaddy und was muss der Benutzer tun?
Aaron Campbell: Kurz gesagt, es ist Magie! :) Wenn eine Domain zu einer WordPress-Webseite hinzugefügt wird, stellen wir automatisch ein SSL-Zertifikat aus, damit der Prozess für den Kunden so einfach wie möglich und vollständig transparent ist.
GoDaddy: Bleiben wir beim Thema Sicherheit. Auf welche Punkte sollte ein Wordpress-Benutzer besonders achten?
Aaron Campbell: Es ist äußerst wichtig, dass man die Basics beachtet. Egal, wie erfahren man als WordPress-User ist: es passiert schnell, dass man einfache Dingen vergisst, und dann ist eine Webseite schnell kompromittiert. Das Wichtigste: updaten, updaten, updaten! Man sollte immer sicherstellen, dass die WordPress-Version, sowie alle Plugins und Themes immer auf dem neuesten Stand sind.
Aber dabei darf man nicht aufhören. Wenn man einen eigenen Server verwaltet, sollte man sich vergewissern, dass zum Beispiel auch die PHP-Version, die Webserver-Dienste und die Datenbanksoftware immer auf dem neuesten Stand sind. Darüber hinaus sollte auch das Betriebssystem, die FTP-Software und alles, was man sonst noch verwendet, auf dem neuesten Stand sein. All dies spielt eine wichtige Rolle für die Sicherheit einer Website.
Das zweite wichtige Thema sind Passwörter. Man kann keine der bewährten Kennwortmethoden anwenden, wenn man keinen Kennwortmanager verwenden. Gute Passwörter sind lang, sie enthalten mindestens zwanzig Zeichen, sie können aber auch fünfzig Zeichen langt sein. Gute Passwörter sollten zufällig sein, aber nicht in dem Sinne wie: „Ich habe zufällig an dieses Wort gedacht“, sondern Passwörter sollten völlig zufällig generiert und unique (einzigartig) sein, was bedeutet, dass man ein Passwort niemals an zwei Stellen verwenden sollte. Deshalb braucht man einen Passwort-Manager. Man sollte daher darauf achten, dass man einen Passwort-Manager verwendet. Interessante Passwort-Management-Tools sind zum Beispiel LastPass und 1Password. Wenn man diese Tools noch nicht kennt, lohnt es sich, sich diese einmal anzusehen.
Wenn man eine noch stärke Absicherung wünscht, kann man eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für seine Website einrichten. Dazu benötigt man ein WordPress-Plugin wie Two-Factor. Aber auch viele andere Sicherheits-Plugins für WordPress bieten diese Möglichkeiten, wie zum Beispiel iThemes Security und Wordfence. Außerdem benötigt man eine Zwei-Faktor-App für sein Telefon, beispielsweise Authy.
Wenn man sich nach dem Einrichten seines Kontos mit seinem Benutzernamen und Passwort anmeldet, wird man aufgefordert, einen sechsstelligen Code einzugeben, den die App auf dem Telefon generiert. Dieser Code wird alle dreißig Sekunden aktualisiert, was es Hackern unglaublich erschwert, den Login-Bereich zu gefährden!
Wenn man eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für seine WordPress-Webseite eingerichtet hat, kann man dieselbe Telefon-App dazu verwenden, um die Zwei Faktor-Identifizierung auch für sein Hosting-Konto, seinen Registrar, seine Google-Konten und vieles mehr zu aktivieren. Man sollte sich überall sichern!
Regelmäßige Updates und Patches von WordPress sind außerdem sehr wichtig. Diese Aktivitäten sind jedoch lästig und zeitraubend. Viele Benutzer haben Mühe, WordPress sowie die WordPress-Themes und -Plugins regelmäßig und rechtzeitig zu aktualisieren.
Weitere Informationen zu Managed WordPress Pro für Profis findest du hier:
GoDaddy: Wie kann ein Hosting-Anbieter wie GoDaddy diesen Benutzern helfen, ihre Systeme sicher zu halten?
Aaron Campbell: Mit unserer Managed WordPress-Lösung werden Updates für WordPress automatisch erledigt. Die meisten Benutzer können zudem von einem Tool wie ManageWP profitieren, mit dem sie auch die WordPress-Themes und WordPress-Plugins ihrer WordPress-Seiten einfach selbst aktualisieren können.
GoDaddy: Welche interessanten "versteckten" Funktionen bieten die neue Managed WordPress Hosting Plattform von GoDaddy? Was sind die Highlights?
Aaron Campbell: Manchmal sind es die versteckten Dinge, die "einfach existieren", die am besten sind. Meine persönlichen Top 3 Highlights der Managed WordPress-Hosting-Plattform von GoDaddy sind:
- das kostenlose globale CDN, das für alle Produkte verfügbar ist,
- die automatische SSL-Installation für Pro-Produkte sowie
- die kostenlose Gravity Forms-Lizenz.
GoDaddy: Was ist die Zukunft von WordPress und vor welchen Herausforderungen stehen WordPress-Entwickler, Agenturen und Hoster in den nächsten Jahren?
Aaron Campbell: Die Erwartungen, die Nutzer an ihre Webseiten haben, steigen ständig. Das ist völlig verständlich und wird sogar erwartet. Aber das bedeutet auch, dass WordPress und diejenigen, die auf WordPress basierende Hosting-Lösungen oder Services anbieten, diese Erwartungen übertreffen müssen. Erfolgreiche WordPress-Entwickler, Agenturen und Hosting-Anbieter müssen Benutzern Komplettlösungen anbieten, die wettbewerbsfähig, zugänglich und vor allem benutzerfreundlich sind. Es wird in den nächsten Jahren definitiv zur großen Herausforderung werden, all diese Leistungen und die Flexibilität zu bieten, die von den Anwendern benötigt werden, und das auf benutzerfreundliche Weise.